Fritz Reck-Malleczewen war ein deutscher Schriftsteller und Arzt, der vor allem für sein Werk Tagebuch eines Verzweifelten bekannt ist, eine scharfe und mutige Abrechnung mit dem Nationalsozialismus. Geboren am 11. August 1884 in Thorn (heute Torun, Polen), wuchs er in einem preußischen Adelsumfeld auf und studierte Medizin. Nach einer kurzen Karriere als Arzt wandte er sich der Schriftstellerei zu. Reck-Malleczewen verfasste zahlreiche Romane, Essays und historische Schriften, darunter das populäre Werk Bockelson: Geschichte eines Massenwahns (1937), das die Täuferherrschaft von Münster thematisiert und als subtile Kritik an totalitären Regimen gilt. Sein Stil ist geprägt von scharfem Witz, tiefer Kulturkritik und einer unverkennbaren literarischen Eleganz. Während des Dritten Reichs lehnte er die Ideologie der Nationalsozialisten entschieden ab und äußerte seinen Widerstand sowohl privat als auch in seinen Schriften. Sein Tagebuch eines Verzweifelten, geschrieben zwischen 1936 und 1944, ist ein ergreifendes Zeugnis seines geistigen Widerstands und seiner moralischen Integrität. Recks kompromisslose Haltung brachte ihn schließlich ins Visier der Gestapo. Er wurde 1944 verhaftet und starb am 16. Februar 1945 im KZ Dachau. Seine Werke, insbesondere das Tagebuch, gelten heute als bedeutende literarische und historische Zeugnisse des Widerstands gegen die NS-Diktatur.