Musenrausch (Nektar und Ambrosia, Band 1)

Ich äußere mich nicht oft zum Cover, aber dieses ist ein echter Hingucker und einfach wunderschön gestaltet und es passt so gut zur Geschichte. Eine Verbindung zur griechischen Mythologie? - Bei so etwas bin ich immer neugierig und finde diese Verbindung mit Fantasy gut. Man wird hier direkt ins Geschehen geworfen und muss sich erst einmal orientieren. Der Großteil ist aus der Perspektive der Protagonistin Wanda geschrieben, aber es gibt auch noch weitere Perspektiven, die immer wieder einen anderen Blick auf das Geschehen bieten. Wanda hat immer gerne gemalt, aber seit einem schrecklichen Ereignis fehlt ihr jegliche Inspiration. Als sie dann doch noch einmal malt - auf einmal ist ihre Motivation nämlich zurück - aber dann wird der gemalte Neo lebendig und das zieht weitreichende Konsequenzen. Eine Muse, kein klassischer Konterpart, denn die beiden verbindet etwas. Manchmal etwas verwirrend, aber eine interessante Welt und Umsetzung, ein Buch, bei dem man genau lesen muss und das dann etwas Tolles bietet.

Wanda malt, doch seit einem Unfall hat sie sehr dunkle Bilder gemalt und es dann ganz sein lassen. Bis sie eines Tage beschliesst, den Pinsel nochmal in die Hand zu nehmen und dabei ihre Muse Neo kennen lern. Eigentlich sollte das nicht möglich sein und bald merk Neo, dass er zurück in seine Welt muss um Nektar zu trinken, damit er seine Kraft nicht verliert. Zwischenzeitlich hat sich ein Band gebildet zwischen ihnen das verhindert, dass sie die beiden zu weit voneinander weg bewegen, was zur Folge hat, dass Wanda mit in Neo Welt muss. Doch dort holen sie die Ereignisse ein und an von der Muse geküsstes Malen ist nicht mehr zu denken Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir. Auch der Schauplatz Hamburg in dem sich immer wieder geheime Ort der griechischen Musen verstecken ist toll. Grundsätzlich mag ich die griechische Mythologie und bin daher etwas vertraut mit den Namen der Personen und ihren Vorliebe. Wem das neu ist, der findet am Ende vom Buch eine kurze Übersicht die sehr hilfreich ist. Was vielleicht etwas zu viel des Guten ist ist noch die Unmenge an Fabel 7 magischen Wesen die in dem Buch auftauchen. Auch hier gilt, wer neu in dem Metier unterwegs ist wird sich erschlagen fühle und kann im Glossar aber nochmal alles nachlesen. Ich persönlich muss aber sagen, dass ich beim Lesen nicht gerne hin und her blättere. Hier wäre ein Druck auf einen Klappumschlag sicher wünschenswert. Die Geschichte ist temporeich. Manchmal vielleicht auch etwas zu viel, so dass man schon nicht mehr mitbekommt warum man jetzt plötzlich an einem anderen Ort ist und wie man genau dort hin kam. Das geht manchmal alles recht schnell. Auf der anderen Seite werden andere Dinge immer recht grosszügig beschrieben, leider aber in einer Art die sich oft nach Aufzählung von Eigenschaften anhört. Besonders in den ersten Kapitel ist mir das extrem aufgefallen, danach hatte ich mich vielleicht daran gewöhnt. Dieses Aufzählen und die Zeit- oder auch Gedankensprünge machen für mich den Schreibstil auch irgendwie abgehakt und weniger flüssig. Aktuell bin ich hin und her gerissen. Einerseits ist die Idee mit den Ansätzen toll, auf der anderen Seite hat es für mich einige Schwächen. Ob ich Band 2 daher lesen werde weiss ich noch nicht sicher.