Dieses Buch konnte meine Aufmerksamkeit über weite Teile nur schwer fesseln. Am Ende geht es dann spannend zu, aber die Handlung war mir ab einem gewissen Punkt zu überdreht. Eins muss man Station 22 aber lassen: Vorhersehbar ist hier so gut wie nichts.
Ida arbeitet in einer psychiatrischen Klinik. Als mehrere ihrer Patientinnen verschwinden beschließt sie, sich ihrem eigenen Kindheitstrauma zu stellen. Per Hypnose möchte sie ihre verschütteten Erinnerungen wieder zutage fördern, da sie einen Zusammenhang vermutet.
Das ganze Buch ist sehr stark auf Ida und ihr Schicksal fokussiert. Es geht um ihre Kindheitserfahrungen, ihr Trauma und den Balanceakt zwischen Realität und Wahn. Mir ist es hier hörend tatsächlich schwer gefallen am Ball zu bleiben. Teilweise war es etwas wirr oder es gab Verdächtige und ich habe gar nicht richtig mitbekommen warum. Psychologisch auf jeden Fall interessant, in Bezug auf den Thriller bis auf das Ende eher weniger spannend.
Die Geschichte ist im Hörbuch sehr schön vertont. Sarah Dorsel hat Idas Geschichte ihre Stimme geliehen und konnte mich sowohl stimmlich als auch in Bezug auf Interpretation und Intonation überzeugen.
Ich kann das Buch nur bedingt empfehlen. Wer sich für psychologische Abgründe interessiert und es gerne auch mal ein bisschen drüber mag, findet hier auf jeden Fall eine Geschichte mit unvorhersehbaren Wendungen.