Cover & Klappentext
Wie schon bei Band eins ist dieses Cover recht einfach gehalten, aber passend zur Trilogie. Simple, aber ansprechend.
Der Klappentext wiederum hat mich derart neugierig gemacht, dass ich es kaum erwarten konnte, mit dem Lesen zu beginnen.
Schon Band eins hat mich atemlos zurückgelassen.
Für alle, die jetzt erst auf die Reihe aufmerksam geworden sind: Es ist wichtig, mit dem ersten Teil zu beginnen, da die Geschichte aufeinander aufbaut.
Meinung
Nachdem Lysara, ehemals Alyssa, ihre Magie vor der Gilde offenbart hat, flüchtet sie mit den Rebellen, und ist zurück an den Ort zurückgekehrt, den sie vor fünfzehn Jahren notgedrungen verlassen hatte. Der einzige Hoffnungsschimmer ist Azura, ihr Drache, auf den sie so lange verzichten musste, denn die Rebellen stehen ihr skeptisch gegenüber. Auch ihr Vater wollte anscheinend nicht, dass sie sich ihnen wieder anschließt. Antworten erhofft sie, in seinen Tagebüchern zu finden.
Gleichzeitig vermisst sie Rowan, den sie die ganze Zeit belogen hat.
Kann er ihr verzeihen und gibt es einen Weg, Ignia auf den richtigen Weg zu führen, oder droht ihre Liebe, alles zu zerstören?
Auch im zweiten Band wird man von Lysara durch die Handlung geführt. Er knüpft nahtlos an den ersten an, aber aufgrund der kurzen Pause zwischen den Teilen musste ich mein Wissen nicht auffrischen.
Der Einstieg gelingt dank des geschmeidigen Schreibstils spielend leicht. Nicht zuletzt weil man sofort ins Geschehen geworfen wird.
Veriors Beschreibung von Lysara stimmt inzwischen nicht mehr ganz. Sie ist zwar immer noch intelligent und zielstrebig, aber furchtlos und unbeeindruckt eher weniger. Dafür gibt es inzwischen zu viel, was sie verlieren könnte.
Zudem musste sie im ersten Band ihr wahres Ich verbergen. Sie blieb sehr lange distanziert, selbst dann, als die Gefühle für Rowan immer mehr zunahmen. Doch jetzt ist sie viel greifbarer und zugänglicher, was, zusammen mit dem Setting-Wechsel, die Story in eine andere Richtung lenkt. Neue Charaktere kommen hinzu, wobei gerade Ash viel Spekulationsspielraum bietet. Seiner Entwicklung beziehungsweise Einsicht stehe ich noch sehr misstrauisch gegenüber.
Die Fortsetzung hat mich wie schon Band eins komplett in ihren Bann gezogen. Unter anderem weil ich mich Lysara näher fühlte und die Autorin es versteht, mit einer ausgewogenen Mischung der Tempi und unvorhergesehenen Wendungen den Leser durchgehend zu fesseln. Längen sind kaum vorhanden, obwohl es natürlich Szenen gibt, die vielleicht nicht allzu viel Kraft besitzen. Doch auch hier wurde immer für Ausgleich gesorgt. Sogar bei den Emotionen wurde das deutlich. Es war nicht nur die Spannung und ein drohender Schrecken, der einem den Atem stocken ließ, sondern auch positive Emotionen, die unter anderem bedingt durch Azura, Lysaras Drachen, deutlich wurden.
Allerdings gibt es einen Kritikpunkt, der mich gestört hat, sodass ich ihn nicht unerwähnt lassen möchte. Obwohl die Schlüsselszenen in der Regel gut ausformuliert wurden, um die Tragweite zu empfinden, war das in diesem Band nicht immer der Fall. Besonders bei einer fiel es ziemlich ins Gewicht.
Trotzdem ist diese Reihe eine der erwähnenswerten Drachen-Storys, bedenkt man, dass diese inzwischen recht weit verbreitet sind, auch wenn ich den letzten Band noch nicht kenne.
Fazit
Band zwei besticht durch deutlich mehr Emotionen und eine weiterhin spannende Handlung, die den Leser nur so mitreißt. Neben zusätzlichen Charakteren, die nicht alle auf den ersten Blick einschätzbar sind, entfaltet sich immer mehr die Handlung, wobei bei Weitem noch nicht alle Fragen geklärt sind. Doch das ist nicht allein der Grund, warum man die Fortsetzung kaum erwarten kann. Es ist die Entwicklung Lysaras, die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie die nach wie vor überraschende Tiefgründigkeit. Und nicht zuletzt Azura, die einfach nur zauberhaft ist.
Ich vergebe erneut viereinhalb Sterne, die ich auf fünf Sterne aufrunde, und eine unbedingte Leseempfehlung.