Das glückliche Leben beinhaltet 224 Seiten.
Eric macht eine Reise nach Seoul, dort erlebt er eine so existenzielle Erfahrung, dass er daraufhin das Glück seines Lebens selbst in die Hand nimmt. Es passiert während einer Geschäftsreise, er landet zufällig in einem Happy Life-ein Ort, an dem das Self - Help Ritual der eigenen Fake - Beerdigung angeboten wird. Dort wird es oft praktiziert und Eric macht mit. Durch die Stille und Dunkelheit spürt er auf einmal, worauf es wirklich im Leben ankommt. Er entscheidet sich danach für einen Neuanfang. Zurück zu Hause in Paris, kündigt er zuerst seinen Job. Trifft sich mit seinem Sohn, öfters als sonst. Er lebt geschieden, aber auch mit seiner Ex Frau trifft er sich jetzt öfters. Die Gespräche zwischen den beiden werden tiefgründiger und er möchte sich intensiver um seinen Sohn kümmern. Es ist Corona Zeit, der Lockdown tritt in Kraft. Weil seine Frau Ärztin ist, passt es ganz gut, weil sie die meiste Zeit sowieso im Krankenhaus verbringt. Auch mit seiner Mutter trifft er sich, um die alten Wunden zu vergessen. Nun überlegt Eric, das koreanische Ritual in Frankreich berühmt zu machen. Das Geschäft boomt, damit hat Eric nicht gerechnet. Die Leute kommen zu ihm, wollen danach über ihre Erfahrungen sprechen, sich mit ihm austauschen. Auch Amelie, seine Ex Chefin, bucht eine Sitzung bei ihm, weil sie davon gehört hat. Sie möchte die Erfahrung persönlich machen und sich selbst überzeugen. Auch sie erlebt in ihrem Leben momentan so eine Phase, in der sie eine Veränderung sucht, weil sie merkt, dass sie sie braucht. Es ist der Beginn einer zarten, neuen Liebe, die vor einiger Zeit entstand, aber nie wirklich erwachte.
Der Autor möchte uns zum Nachdenken anregen und uns bewusst zu machen, dass wir das Leben jederzeit ändern können, wir müssen es nur wollen und den ersten Schritt wagen. Es muss nicht unbedingt eine Fake-Beerdigung sein. Ein Moment, der alles verändert, trifft uns manchmal plötzlich und unerwartet, wir müssen ihn nur wahrnehmen. Es geht um die Suche nach einem glücklichen Leben, nach innerer Ruhe. Die Hauptcharaktere wirken lebensecht und authentisch. Sie erleben viele Enttäuschungen, finden aber immer einen Ausweg und wagen den Neuanfang, trotz Verzweiflung und Resignation. Der Ballast soll nicht auf uns lasten, den sollen wir ablegen können, um neu durchzustarten. Egal in welchem Alter und in welcher Lebensphase wir uns gerade befinden. In Korea wird dieses Ritual als Therapie zur Behandlung von seeliechem Leid eingesetzt. Den eigenen Tod durchleben und daraus neue Kraft zu schöpfen. Weil nur so können wir etwas positives gewinnen. Es ist ein unterhaltsamer Roman über Mut zu Neuanfängen. Der Schreibstil ist leicht, locker, flüssig. Die Handlung bringt den Leser immer wieder zum Nachdenken und Reflektieren. Es kommt keine Langeweile auf beim Lesen, weil man zusammen mit den Protagonisten durchgehend etwas erlebt. Mir hat es gefallen, deshalb vergebe ich 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.