Greta Vogelsangs dritter Fall dreht sich diesmal um "grünen" Wasserstoff, der in Marokko produziert und vielen Beteiligten satte Gewinne bescheren soll. Doch schnell wird klar: So grün, wie er verkauft wird, ist er wohl gar nicht. Würde das öffentlich, stünden Millionen an EU-Fördergeldern auf dem Spiel.
Der Fokus liegt diesmal stärker auf Kommissar Uwe Fähndrich, der schon in Gretas früheren Fällen an ihrer Seite ermittelt hat. Man erfährt deutlich mehr über sein Privatleben und seine Arbeitsweise, während er versucht, den Mord an Unternehmensberater Leif Andresen aufzuklären, einem Mitarbeiter von Liquid Lights und Moroccan Energy, die das Kraftwerk in Nordafrika betreiben.
Parallel dazu begleitet man auch wieder Greta Vogelsangs privates Umfeld. Wie schon in den ersten beiden Bänden gelingt es Florian Wacker, diese Passagen realistisch und ohne Effekthascherei zu erzählen. Der große Reiz der Reihe liegt weiterhin darin, dass man das Gefühl hat, den Ermittlern bei einem glaubwürdigen, langwierigen und oft mühsamen Fall über die Schulter zu schauen. Es gibt keine übertriebenen Actionszenen, stattdessen alltägliche Probleme, politische Vorgaben, knorrige Chefs und die kleinen Fortschritte, die echte Polizeiarbeit prägen.
Wacker schafft erneut eine große Nähe zu seinen Figuren, indem er ihre Gedankenwelt und Lebensumstände sehr authentisch zeichnet. Wie schon in "Die Spur der Aale" und "Der goldene Tod" entwickelt sich das Ermittlerduo auch hier persönlich weiter und lernt nebenbei einiges über sich selbst.
Insgesamt gefällt mir die Reihe mit jedem Buch immer besser. Das Ende ist stimmig und befriedigend, ohne dass alle Fäden zu glatt abgeschnitten würden. Nach diesem dritten Teil freue ich mich schon sehr auf die nächste Begegnung mit Greta Vogelsang und ihren Kollegen.