Ring the Bells

Wenige Tage vor Weihnachten tun sich für die Stranger-Times-Mitglieder Weltuntergangsprobleme auf. Ein grausiger Dreifachmord in der Bibliothek ist erst der Anfang. Während die Redaktion Opfer eines Cyber-Angriffs wird, durchstreift ein zerstörerischer Gott besitzergreifend London, bis er den Glauben wiedergefunden hat. Autor C. K. McDonnell erzählt gewohnt abstrus und witzig in verschiedenen Handlungssträngen und Erzählperspektiven. Seine gleichbleibend originelle Qualität und seine skurrilen Figuren und schwarzhumorigen Dialoge sorgen für weit mehr als nur ein Schmunzeln. Rasant und abwechslungsreich sucht man hier vergeblich langweilige Wiederholungen, und kann trotzdem mögliche Wissenslücken aus den vorherigen Büchern schließen. Neben all den altbekannten Figuren, gibt es auch Neuzugänge, wobei für alle was dabei ist: vom ekelerregendem Kotzbrocken bis zu Herzen gehender Weihnachtsfreude in Person. Hier hat mich C. K. McDonnell positiv überraschen können, denn seine ernsten Töne sitzen ebenso treffsicher, wodurch «Ring The Bells», ganz im weihnachtlichen Sinne, auch etwas fürs Herz ist. Mit so einer emotionalen Achterbahn hätte ich jedenfalls nicht gerechnet, aber das Familienchaos eines Stranger-Times-Mitglieds beschert eben ein Weihnachtswunder der besonderen Art. Alles andere als normal nämlich! Wer die kleinen Details auf dem Cover entdeckt, wird sich auf die wunderlichen Gestalten freuen, die diesmal die Bühne betreten. Übersetzer André Mumot hat großartige Arbeit geleistet und «Ring The Bells» ist wieder ein wunderbares Lesevergnügen. Ein Ende noch nicht in Sicht!

Vorab sei gesagt, dass ich ein absoluter Fan des Autoren bin und seinen Büchern immer wieder entgegenfiebere. So natürlich auch diesem Buch. Bei der Stranger Times wird es festlich oder zumindest versuchen sie es. Der nächste Feind steht pünktlich zu Weihnachten vor der Tür und stiftet munter Chaos. Unser geliebtes Team muss sich diesem natürlich wieder einmal stellen und das schlimmste verhindern. Hierbei ist die Story und der Gegner natürlich etwas neues, aber die Abläufe relativ ähnlich zu den anderen Bänden. Ob man die quasi Wiederholung mag oder nicht, bleibt einem selbst überlassen. Ich hatte ehrlich gesagt darauf gehofft, dass die Hauptgeschichte etwas mehr voran gebracht wird und wir mehr Zeit mit den bekannten und allseits beliebten Charakteren verbringen und neues über sie herausfinden. Tatsächlich rückte in der Geschichte ein Charakter in den Vordergrund, von dem ich es nicht erwartet hatte: Manny. Nun habe ich absolut nichts gegen ihn einzuwenden, er stand auf meiner Wunschliste der Charaktere, über die ich gern mehr erfahren würde, nun aber auch nicht ganz oben. Ich persönlich hätte es schön gefunden, erstmal etwas weiter in die Tiefe zu gehen, bevor ich mir den nächsten Charakter schnappe. Das ist aber wie immer totale Geschmacksache. Gut unterhalten wird man in der Geschichte allemal! Der Humor ist wieder on point, die Geschichte ist rasant, actionreich und spannend, wodurch man durch die Seiten fliegt. Ich glaube über den Schreibstil muss ich gar nicht mehr viel erzählen ... C. K. McDonnell wie wir ihn kennen und lieben! Das Ende war dann doch recht plötzlich und schnell da und natürlich fiebert man nun wieder dem nächsten Band entgegen. Eine spaßige und abenteuerliche leicht weihnachtliche Geschichte, die super war, aber kein absolutes Highlight für mich. Trotzdem kann ich die Reihe nur immer wieder empfehlen und freue mich auf den nächsten Teil!