In diesem zweiten Teil der Dilogie stehen neben den Protagonisten des ersten Bandes, Vicky, Paul und Auguste, deren Kinder im Mittelpunkt. Sie sind durch freundschaftliche bzw. verwandtschaftliche Beziehungen ebenso verbunden wie die Länder Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Nicht alle Erwartungen der Eltern und Kinder erfüllen sich. Statt in das Familienunternehmen einzutreten, wird einer Soldat, ein anderer liebäugelt mit dem Sozialismus. Von den Töchtern wird erwartet, sich den üblichen Konventionen zu unterwerfen, also hübsch und pflegeleicht zu sein, sowie eine vorteilhafte Ehe zu schließen. Die Konflikte in den Familien sind daher vorprogrammiert.
Wenig von den Träumen gelingt im ersten Anlauf. Es müssen persönliche Schicksalsschläge hingenommen werden, bis sich letzten Endes doch einige erfüllen.
Meine Meinung:
Peter Prange hat mit diesem historischen Roman, der wie es für ihn üblich ist, wortgewaltig und opulent daherkommt, ein Weltbild geschaffen, in dem es gärt. Letztlich wird der gesamte Kontinent wie Schlafwandler (© Christopher Clark) in den Ersten Weltkrieg taumeln. Geschickt verquickt er historische Fakten mit seinen fiktiven Charakteren. So werden den deutschnationalen, antisemitischen und kolonialistischen Ansichten von Alfred Hugenberg (1865-1951) und dessen Freunde vom Alldeutschen Verband mehrmals großen Raum eingeräumt. Die Gegner des Engagements in Afrika (Was haben wir in Afrika verloren?) bleiben ungehört.
Gut gelungen ist Peter Prange, dass er die zahlreichen Handlungsstränge, die zwischenzeitlich ein wenig aus dem Ruder laufen, wieder einfängt und zu den ursprünglichen Charakteren Vicky, Paul und Auguste zurückkehrt.
Eine Kritik muss ich allerdings anbringen: Die Art und Weise wie Claire ihr Medizinstudium absolviert, ist wenig glaubwürdig.
Fazit:
Gerne gebe ich dieser Fortsetzung 5 Sterne.