Der Roman "Die Wut ist ein heller Stern" der Autorin Anja Kampmann ist am 19. August 2025 im Hanser Verlag erschienen. Es ist ein Roman insbesondere über Frauen, aber auch über Männer und Kinder, die am Rande der Gesellschaft stehen und dieses Thema ist immer wieder aktuell.
Hedda stammt aus einfachen Verhältnissen. Ihre Mutter arbeitet bei Reemtsma und ihr Bruder Jaan als Schmied, erst bei einem Onkel und später auf einem Walfangschiff. Der Vater ist cholerisch und gewalttätig. Hedda flieht aus ihrem Zuhause, als ihr Traum - Artistin im Varieté Alkazar - Wirklichkeit wird. Nur für ihren jüngeren Bruder Pauli, der körperlich und geistig beeinträchtigt ist, kommt sie immer wieder heimlich in ihr Elternhaus zurück. Doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten verändert sich alles. Der Besitzer des Varieté Alkazar widersetzt sich der NSDAP und verliert am Ende das Alkazar. Mit dem neuen Besitzer verändern sich Publikum und Künstler und damit die Vorstellungen. Das bekommt auch Hedda zu spüren, denn durch ihre Darbietung wird sie den Prostituierten gleichgestellt. Nur die Hoffnung, nach der Rückkehr ihres Bruders Jaan genug Geld für eine Schiffspassage zu haben, lässt sie durchhalten und weitermachen.
Die Autorin hat für diesen Roman eine besondere Art zu schreiben gewählt. Der Roman ist nicht immer einfach zu lesen, schon allein wegen der vielen Personen und Orte. Zu beidem gibt es aber am Ende des Romans ein Kapitel mit ausführlichen Informationen, das man sich als erstes ansehen sollte. Im Internet bin ich auch auf ein Interview mit der Autorin und einen kurzen Film zur Entstehung dieses Roman gestoßen, beides finde ich ebenfalls sehr informativ. Nach anfänglicher Skepsis kann ich jetzt den Roman nur weiterempfehlen.