Proteine gelten als Alleskönner der Nährstoffe. Doch stimmt das auch? Und falls ja, wie kann man sie gut in die Ernährung einbauen? Denn der Körper ist fast nicht in der Lage, körpereigenes Eiweiß zu speichern. Warum das ein Problem ist und wie wir dem Körper geben können was er braucht, wird super in dem Buch Gamechanger Protein erklärt.
Natürlich kennt man schon die ein oder andere Information, die dieses Buch parat hält. Besonders, wenn man sich schon mal mit dem Thema Ernährung auseinander gesetzt hat. Trotzdem glaube ich, dass hier viele Menschen noch einen AHA-Effekt erleben werden. Ich hatte jedenfalls einige davon, während des Lesens.
Im Buch wird von Anfang an erklärt, warum Protein wichtig ist, warum es hilfreich beim Abnehmen ist und sogar, wieviel man davon zu sich nehmen sollte. Hierfür findet man eine gut strukturierte Tabelle in dem Buch. Struktur zieht sich übrigens komplett durch den ganzen Ratgeber. Von allgemeinen Informationen bis hin zu Kapiteln, die dann eigentlich nur noch für Sportler geeignet sind, ist alles dabei. Es werden Fakten präsentiert und mit Mythen aufgeräumt. Ich wollte mir die für mich wichtigsten Stellen markieren und ich kann Ihnen sagen, dass es ziemlich viele Markierungen geworden sind. Alles Abschnitte, die ich mir immer wieder verinnerlichen möchte, weil ich sie für mich als wichtig erachte.
Es gibt dann noch einen kleinen Selbsttest, um herauszufinden, ob man ein Eiweissdefizit hat und dann geht es schon an den doch recht großen Rezeptteil. Hier finden sich 60 Rezepte, die sowohl Frühstück, Mittagessen, Abendessen, als auch Desserts und Snacks umfassen. Auch dieser Teil des Ratgebers ist gut strukturiert und übersichtlich. Sogar Angaben zu Kalorien und Nährstoffen pro Portion finden sich bei jedem Rezept, ebenso die Information, ob die Gerichte vegan, vegetarisch oder glutenfrei sind.
Die meisten Rezepte lassen sich in 20-30 Minuten vom Buch auf den Teller zaubern und sind somit für die meisten Menschen gut in den Alltag integrierbar. Die Zutaten sind eigentlich alle im gut sortierten Supermarkt erhältlich. Ansonsten macht man einen kleinen Abstecher ins Reformhaus oder den Bioladen. Die Gerichte sehen fast alle sehr lecker aus, es sind wenige Rezepte dabei, die ich nicht ausprobieren würde. Natürlich gibt es auch ein paar Rezepte, die kaum als solche gelten. Gemüsesticks mit Lach-Frischkäse-Dip ist jetzt keine neue Erfindung. Aber dennoch etwas, was man vielleicht im großen undurchsichtigen Dschungel der Ernährung schnell übersieht. Also warum nicht einen kleinen Reminder im Rezeptteil einbauen? Ich denke, jeder wird hier leckere Gerichte für sich finden.
Alles in allem ein sehr gelungener und leicht verständlicher Ratgeber, der nicht nur Informationen vermittelt, sondern auch Tipps gibt, wie man mehr für seine Eiweißzufuhr tun kann. Ich fühle mich hier nicht mit erhobenem Zeigefinger belehrt, sondern viel eher an die Hand genommen und an dieses schwierige Thema herangeführt. Top!