Manchmal beginnt Magie ganz unerwartet in diesem Fall mit einem mürrischen, sprechenden Kater auf einer Parkbank. Und was dann folgt, ist nicht weniger als pure Verzauberung.
Als Gwin dem rätselhaften Kater folgt und den geheimen Zauberladen von Madame Manou betritt, beginnt ein Abenteuer, das so fantasievoll, stimmungsvoll und liebevoll erzählt ist, dass ich schon nach den ersten Seiten völlig gefesselt war.
Der Laden selbst voller flüsternder Flammen, krächzender Kessel und leuchtender Geheimnisse ist ein Schauplatz, der zum Träumen einlädt. Man spürt die Magie in jedem Winkel, und je tiefer man in Gwins Geschichte eintaucht, desto lebendiger wird diese Welt.
Verena Maiers Sprache ist ein Geschenk. Sanft und märchenhaft im Ton, dabei gleichzeitig lebendig und temporeich genau die richtige Mischung, um Kinder (und Erwachsene!) mit auf diese Reise zu nehmen.
Die Charaktere wachsen einem sofort ans Herz allen voran natürlich Gwin selbst. Mutig, neugierig und ein bisschen verloren, stolpert sie in eine Welt, die sie auf wundersame Weise verändert. Aber auch der grantige Kater, die geheimnisvolle Madame Manou und viele der kleinen Nebenfiguren (manche zischend, andere glimmend) haben echte Persönlichkeit und Tiefe.
Ein weiteres Highlight sind die stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Indiana Acosta, die jedes Kapitel begleiten. Sie unterstreichen den Zauber der Geschichte perfekt mal verspielt, mal geheimnisvoll, immer kunstvoll.
Gwin Das Herz der Drachen ist nicht nur der gelungene Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe es ist ein echtes Herzensbuch. Eines, das zum Staunen einlädt, Geborgenheit schenkt und zeigt, dass Magie manchmal genau dort wohnt, wo man sie am wenigsten erwartet.