Wunder gibt es im Verwaltungsrecht immer wieder. Sie begegnen uns als religiöse Metaphern in dogmatischen Argumentationen. Wenn sich etwa der gebundene Anspruch auf Nutzung einer öffentlichen Einrichtung in einen Anspruch auf ermessensfehlerfreie Auswahlentscheidung wandelt, wird hierfür zwar keine klassische dogmatische Begründung gegeben, mit der Bezeichnung als »Wandlung« aber eine Formulierung gebraucht, die nicht nur entfernt an die Transsubstantiation erinnert.
Anhand von drei Beispielen spürt Patrick Hilbert den religiösen Metaphern im Verwaltungsrecht nach, untersucht, ob ihre Verwendung methodisch zulässig ist und welche Funktionen (religiöse) Metaphern in der juristischen Dogmatik erfüllen können.
Inhaltsverzeichnis
I. Wunder als Metapher in der verwaltungsrechtlichen Dogmatik
Die Wandlung Die Auferstehung Die Heilung
II. Warum Metaphern?
III. Warum religiöse Metaphern?
IV. Funktionen von (religiösen) Metaphern in der Dogmatik
Methodische Zulässigkeit Name für ein dogmatisches Argument Vorstufe zu einem dogmatischen Argument Stilmittel Multifunktionalität von Metaphern