Die Beziehungen zwischen Recht und Musik sind fast unüberschaubar zahlreich. Marietta Auer zeigt, dass diese vielfältigen Beziehungen, die von Fragen der Sprache, Schrift, Interpretation und Ästhetik bis hin zu mathematischen Gesetzen harmonischer Proportion reichen, fundamental für das Sinnverständnis rechtlicher und staatlicher Ordnungen sind.
Die Beziehungen zwischen Recht und Musik sind fast unüberschaubar zahlreich. Sie finden sich in den Lebensspuren von Musikerjuristen und Juristenmusikern ebenso wie in juristischen Sujets in Musikwerken von Mozart über Wagner bis Schönberg bis hin zu rechtsmusikalischen Vergleichen wie demjenigen zwischen Richter und Pianist, der in deutschen Juristenkreisen vor einiger Zeit für einen kleinen Skandal sorgte. Marietta Auer zeigt, dass die vielfältigen Beziehungen zwischen Recht und Musik, die von Fragen der Sprache, Schrift, Interpretation und Ästhetik bis hin zu mathematischen Gesetzen harmonischer Proportion reichen, fundamental für das Sinnverständnis rechtlicher und staatlicher Ordnungen sind. Ideengeschichtlicher Ausgangspunkt ist die pythagoreische Musikwissenschaft der Antike und des Mittelalters, deren Erkenntnisse durch christliche und jüdische Renaissanceautoren in die Staatstheorie der frühen Neuzeit gelangten und von dort aus bis in das Rechtsdenken der Gegenwart wirken.
Inhaltsverzeichnis
Ouvertüre
Scipios Traum Discors concordia: Das harmonische Weltgesetz Wovon dieses Buch handelt und wovon nicht
Erster Teil: Rechtliche Ordnungen im Spiegel der Musik
Regel und Freiheit Form und Substanz System und Nomos
Zweiter Teil: Vergleichsebenen
Sprache, Notation, Semantik Interpretation, Freiheit, Ästhetik Harmonie, Proportion, Mathematik
Dritter Teil: Das harmonische Weltgesetz im Staat
Bodins Theorie der harmonischen Gerechtigkeit Der Blick zurück: Neuplatonismus und Renaissancekabbala Der Blick voraus: Am Scheideweg von Szientismus und Hermeneutik
Coda. Der Mythos der Harmonie in der Moderne
Das Verschwinden der Harmonie aus der modernen Staatstheorie Harmonische Gerechtigkeit in der Moderne: Eine Spurensuche Die Fortwirkung des harmonischen Mythos oder das Chaos in der Ordnung