Endlich ist er da, der zweite Teil der Hopeville Dragons Reihe von Laura Willud. Wobei Reihe vielleicht ein klein wenig zu hoch gegriffen ist, denn entgegen meinen Erwartungen besteht die Reihe nur aus zwei Büchern. Dies finde ich auf der einen Seite sehr schade, denn mir haben die beiden Bücher sehr viel Spaß gemacht, auf der anderen Seite hätte ein weiterer Band einfach keinen Sinn ergeben.
Im ersten Band waren Joyce und Austin die beiden Hauptpersonen. In diesem Band sind es nun Joshua, seines Zeichen Bruder von Joyce und Teamkollege von Austin, und Lori, die beste Freundin von Joyce. Die Wahl der Hauptpersonen war wenig überraschend und hat sich meiner Meinung nach bereits im vorherigen Buch abgezeichnet. Theoretisch könnten die beiden Bücher unabhängig voneinander gelesen werden. Ich persönlich würde aber empfehlen, die Reihenfolge der Bücher einzuhalten.
Wie ich vermutet habe, gibt es in diesem Band keine großen Überraschungen und Laura Willud setzt das Erfolgsrezept fort; eine gute Mischung aus Sport, Collegeleben, großen Gefühlen und mehr oder weniger starken Charakteren. Gewürzt mit einer Prise Komplexität. Nicht vorhanden war dafür das große Geheimnis, gefehlt hat es meiner Meinung nach aber trotzdem nicht.
Meine Erwartungen waren recht hoch, da mir die Geschichte von Joyce und Austin wirklich sehr gut gefallen hat. Ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, dass ich enttäuscht bin, allerdings war dieses Buch doch schwächer im Vergleich. Die Charaktere sind daran aber weniger Schuld, denn sowohl Lori als auch Joshua haben mir mit ihrer Zielstrebigkeit und ihrem Ehrgeiz sehr gut gefallen. Die Gefühle der beiden waren glaubhaft und die Chemie hat meiner Meinung nach definitiv gestimmt. Die typischen Stolpersteine auf dem Weg zum Happy End gab es, wirkten in diesem Fall aber auch nicht störend oder künstlich aufgebauscht. In dieser Beziehung hat wirklich alles gepasst.
Loris Schwierigkeiten mit ihrer Familie haben das Bild sehr gut abgerundet und ihrem Charakter noch mehr Tiefe verliehen. Schade fand ich nur, dass dem Thema nicht mehr Raum gegeben wurde. Es gab zwar einige kürzere Episoden, die sich mehr oder weniger damit beschäftigt haben, die hätte man aber deutlich ausbauen können. Ähnliches habe ich bereits in meiner Rezension zu "Mismatch" geschrieben, auch dort gab es ein wichtiges und relevantes Thema, das mehr Bedeutung verdient hätte.
Die Liebesszenen sind nicht besonders zahlreich, was mich persönlich freut. Ich bin kein großer Fan von zu viel Spice. Die vereinzelten Szenen haben sich aber gut in das Gesamtbild eingepasst und waren wertschätzend und liebevoll beschrieben.
Ich hatte mich auch dieses Mal wieder für die Hörbuch Variante entschieden. Als Sprecher wurden dieses Mal Regine Lange und Fynn Engelkes engagiert. Beide haben mir bezüglich ihrer Sprachmelodie und der Betonung sehr gut gefallen. Im ersten Augenblick fand ich es schade, dass nicht wieder die gleichen Sprecher wie beim ersten Teil genommen wurde, im Nachhinein macht es aber durchaus Sinn; andere Hauptpersonen, andere Sprecher.
Laura Willud hat auch dieses Mal wieder sehr viel richtig gemacht und eine zauberhafte Sportromanze mit glaubwürdigen Charakteren erschaffen. Ein bisschen schade ist es zwar, dass ich mich jetzt von den Hopeville Dragons verabschieden muss, aber ich hoffe sehr, bald wieder einmal was von der Autorin lesen zu können.