Als die Zwillingsschwester von Raisa aufgrund von schweren Brandverletzungen nach einem Autounfall starb, gab sie ein Versprechen. Raisa wollte ein Mittel entwickeln, die schwerste Verbrennungen in kürzester Zeit heilen kann. Mittlerweile ist sie Biochemikerin, trägt einen Doktortitel und steht kurz davor, ihr Versprechen einzulösen, als ihre gesamte Arbeit verloren geht. Die Polizei tauchte in ihrem Labor auf, kurze Zeit später ging dieses zusammen mit den Servern in Flammen auf und auch die Backups ihrer Forschungsdaten waren verschwunden.
Raisa konnte während des Brandes nur eine einzige Probe ihres Serums retten und diese spritzte sie dem Inspektor Gideon Stern, der, nachdem sie ihn aus den Flammen gerettet hat, mit dem Tode rang. Damit rettete sie ihm zwar das Leben, aber es gab eine komplett ungeahnte Nebenwirkung, über die der Inspektor überhaupt nicht erfreut ist. Wie es aussieht, hatte Raisas Chef und Mentor Dr. Woodman, der seit dem Laborbrand untergetaucht ist, heimlich ihre Formel verändert. Und Raisa hat in ihrem Versuch, Gideon das Leben zu retten, nun etwas erschaffen, was es bislang überhaupt nicht gab.
Um das rückgängig zu machen und um ihre Forschungsdaten zurückzubekommen, begeben sich Raisa und Gideon zunächst getrennt auf die Suche nach Woody. In der Parallelwelt Hedeon treffen sie jedoch wieder aufeinander und versuchen dann, zu Beginn nicht ganz freiwillig, gemeinsam, ihn zu finden. Wird es ihnen gelingen?
Ich mag Urbanfantasy und als ich dieses Buch hier bei NetGalley entdeckte, gefiel mir der Klappentext und ich wollte es sehr gern lesen. So freute ich mich natürlich ungemein, dass ich es kurz nach meiner Anfrage auch schon bestätigt bekam. Es handelt sich um den ersten Teil einer Spinoff Reihe der in Kanada lebenden Autorin Deborah Wilde. Die Hauptreihe - Jezebel Files - zu der es 4 Teile gibt, kannte ich bislang noch nicht.
Dennoch fiel es mir überhaupt nicht schwer, mich in diese in der ersten Person aus der Perspektive der weiblichen Hauptfigur Raisa geschriebene Geschichte einzulesen. Der Schreibstil ist flüssig, die Sprache einfach aber bildhaft. Mir gefielen der Mut und die Strebsamkeit von Raisa genauso, wie ihre innere Zerissenheit, ihr aufbrausendes Temperament und ihr Humor. Damit war sie mir von Anfang an sympathisch und das ist bei mir immer schon fast ein Garant dafür, dass mir das Buch gefällt. Aber auch den männlichen Gegenpart Gideon mochte ich sehr, obwohl dieser manchmal nicht so leicht zu durchschauen war. Ich mochte aber auch Raisas Cousin Levi und dessen Verlobte Ash.
Die gemeinsame Such nach Woody empfand ich als sehr spannend und Längen verspürte ich beim Lesen nie. Allerdings überblickte ich die Gesamtstruktur der fantastischen Welt auch am Ende des Buches noch nicht gänzlich. Und von Gideons Verhalten am Schluss war ich sogar leicht schockiert. Da hatte ich mir etwas ganz Anderes erhofft. Aber vielleicht kommt das ja noch im zweiten Teil. Im Original existiert dieser bereits und ich hoffe sehr, dass die deutsche Übersetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt. Die Wartezeit darauf werde ich mir verkürzen, indem ich mich der Hauptserie widme. Vielleicht bekomme ich dadurch auch noch einen besseren Einblick in die fantastischen Aspekte der Geschichte.