Das Fazit gleich vorweg: Mitreißend erzählt, emotional, tiefgründig und unheimlich bewegend ein Roman, den man nicht mehr vergisst ein Lesehighlight!
Zwei Leben Das Versprechen von Astrid Korten ist nicht einfach ein gut erfundener Roman, es ist eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann, voller Gefühlsintensität. Es ist wohl der persönlichste Roman, den Astrid Korten bislang verfasst hat. In meinen Augen der emotionalste, mitreißendste bisher. Es ist die Geschichte ihrer Mutter Elisa und ihrer Großmutter Esther.
Der Roman bewegt sich in zwei Zeitebenen, die fließend ineinander übergehen. Die Rahmenhandlung spielt 2014 in Brügge, wo Juna Fischer unter Burn-out leidet und in der Betreuung des 93-jährigen Vincent Molen eine sinnvolle Aufgabe findet. Die sich ganz sanft entwickelnde Freundschaft zwischen Juna und Vincent ist voll Fein- und Taktgefühl, Verständnis und Rücksichtnahme. Je vertrauter sie werden, desto mehr erzählt Vincent von seiner großen Liebe zu der Jüdin Esther - in Rückblenden auf die Jahre 1942/43.
Noch nie wurde ich bei einem Roman derart emotional erfasst, so hautnah, so lebendig sind die Schilderungen. Mir ging Esthers Schicksal, ihr Martyrium, so nahe, dass ich mehrfach nicht weiterlesen konnte, mir Tränen in den Augen standen, ich erst sickern lassen musste, welch Grauen sich mir da eröffnet hat. Das Wunderbare bei all dem Schrecklichen sind die Glücksmomente, die es dazwischen trotz allem gibt. Eine wunderbare Nacht der Liebe. Hilfsbereitschaft und Zuneigung. Eine wahre Freundin am schlimmsten Ort der Welt. Man durchlebt ein Wechselbad der Gefühle, voller Intensität und Heftigkeit.
Ein Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte! Natürlich 5 Punkte.