
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gilt in Deutschland Kriegstüchtigkeit als das Gebot der Stunde. Die geistige Mobilmachung im Namen des militärischen Realismus wiederholt parteiübergreifend das immer gleiche Credo: Aufrüstung tut not, Abschreckung schafft Sicherheit, Pazifismus ist eine Schönwetterideologie für Träumer und Putin-Versteher. Längst sind drastische Erhöhungen des Wehretats beschlossen, und die Wiedereinführung der Wehrpflicht steht vor der Tür.
Ulrich Bröckling erhebt Einspruch gegen die vermeintliche Alternativlosigkeit dieses Rufs zu den Waffen. Ohne die Brutalität des russischen Angriffskriegs kleinzureden oder sich auf Utopien einer friedlichen Welt zurückzuziehen, formuliert er eine Antikriegsposition auf der Höhe der Zeit. Dabei stellt er die unausgesprochenen Vorannahmen der militärischen Thinktanks infrage und schärft den Blick dafür, dass eine Gesellschaft, die sich zur Verteidigung der Freiheit dem Imperativ der Kriegsführungsfähigkeit unterwirft, selbst in Richtung Autoritarismus rückt.
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