Städte verdichten Erfahrungen, auch sensorische. Die Wahrnehmung von Gestank ist daher in Städten häufig präsenter als andernorts. Ist dies eine moderne Wahrnehmung oder auch historisch greifbar?
Ist Gestank in Städten eine moderne Wahrnehmung oder auch historisch greifbar?
Der Sammelband beleuchtet das Phänomen der Wahrnehmung, Deutung und Bekämpfung unangenehmer Gerüche in vormodernen Städten. In den auf Deutsch, Englisch und Italienisch verfassten Beiträgen kommen sowohl die antike, mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadtforschung zu Wort. Der Band reiht sich damit in die aktuellen Forschungen der sensual history und hier insbesondere in jene der Erforschung vormoderner Gerüche ein. Mit seiner Fokussierung auf als unangenehm wahrgenommene Gerüche füllt er eine Lücke in der Forschungslandschaft. Insbesondere in der Verbindung mit der vormodernen Stadt als Untersuchungsraum der Geruchswahrnehmung offenbart sich großes Erkenntnispotenzial, da Städte sowohl als Räume verdichteter sozialer Aushandlung als auch mit großem Innovationspotenzial als Triebfedern von Aushandlungsprozessen und historischer Entwicklungen fungierten.