Fred Wander (1917 2006), ein jüdischer Wiener, ging 1938 nach der Annexion Österreichs durch Nazi-Deutschland ins Exil nach Frankreich. Während des Krieges wurde er in mehreren Lagern in Frankreich interniert und schließlich im September 1942 an die Deutschen ausgeliefert. Von Auschwitz aus wurde er in verschiedene Zwangsarbeitslager der SS gebracht, wobei Buchenwald seine letzte Station war.
Nach seiner Rückkehr nach Wien arbeitete er als Reporter für die kommunistische Presse und wurde zum Literaturinstitut in Leipzig entsandt. Zusammen mit seiner Frau Maxie Wander blieb er in der DDR und begann, von seiner Tätigkeit als Schriftsteller zu leben. 1972 erhielt er für sein Meisterwerk Der siebente Brunnen den Heinrich-Heine-Preis. 1982 entschied er sich, nach Österreich zurückzukehren, und beendete 2006 sein Leben als Schriftsteller, nachdem er im selben Jahr sein letztes Buch in Deutschland veröffentlicht hatte.
Diese in französischer Sprache erschienene literarische Biografie konzentriert sich auf Fred Wanders Werk, das die Erfahrungen der Shoah auf einzigartige Weise in deutscher Sprache widerspiegelt und erzählt. Die Biografie stellt das Schaffen des Schriftstellers zudem in einen größeren Zusammenhang, etwa im Hinblick auf die Veröffentlichungsbedingungen unter dem Zensurregime der DDR.