Dieses Buch erschien 2025 und beinhaltet 303 Seiten.
Ein Winter in Brügge im Jahr 2014. Der Frost haucht auf dem Kopfsteinpflaster, den Kanälen und den alten Fassaden seinen Atem. Die Stadt schweigt und auch Juna, die erschöpft ist. Die Ärzte sagen, es wäre ein Burn-Out. Sie sagt, es ist ein Zusammenbruch. Es ist alles still und das Jetzt ist kalt und unbewegt. Sie will sich nicht verlieren und beginnt, als ehrenamtlicher Buddy zu arbeiten, wo sie auf Vincent Molen trifft, einen alten Mann, der wortkarg ist und verschlossen. Ihre Begegnungen sind flüchtig, es gibt einen Spaziergang, eine Tasse Tee und ein paar brüchige Worte. Die Stille zwischen ihnen jedoch ist dicht. Es entsteht allmählich eine leise Verbindung. Es gibt einen Blick, ein vergilbtes Foto, einen Satz, der bleibt. Juna hört zu und es entfaltet sich Stück für Stück Vincents Leben, das von Mut geprägt, von Verlust gekennzeichnet und von einer großen Liebe getragen ist. In seiner Geschichte ist etwas, was auch in ihr etwas wachruft. Juna spürt, dass da noch mehr ist, etwas Ungesagtes in seinem Blick, eine Wahrheit, die ans Licht will. So wendet sie sich an Florent, Vincents charismatischen Nachbarn und sie stoßen gemeinsam auf Spuren eines gebrochenen Versprechens Es handelt sich um einen Roman gegen das Vergessen, der leise wie ein Flügelschlag, berührend wie die stille, unerschütterliche Kraft der Liebe ist.
Ich liebe die Bücher der Autorin Astrid Korten und beim Betrachten dieses Covers und beim Lesen des Klappentextes lief mir bereits ein Schauer den Rücken herunter. Was haben die beiden Schuhchen wohl auf dem Cover zu bedeuten. Schon beim Lesen der ersten Seiten war mir klar, dass diese Geschichte mein Herz berühren wird. Und so lernte ich zu Beginn eine junge Frau, und zwar Juna, kennen, die aus irgendeinem Grund momentan nicht fähig ist, zu arbeiten. Sie fühlt sich wie gelähmt. Doch um sich nicht vollends aufzugeben, meldet sie sich für ein Ehrenamt und lernt auf diese Weise einen älteren Herrn kennen, an dem schon andere gescheitert sind. Er scheint nicht einfach. Trotzdem versucht es Juna und besucht Vincent Molen. Sie muss feststellen, dass die Chemie zwischen den beiden irgendwie zu stimmen scheint und versteht es gut, ihm zuzuhören, auch die leisen Töne. Und Vincent öffnet sich Juna immer mehr und gibt ihr einen Einblick in sein bisheriges Leben. So begeben wir uns plötzlich mit den Protagonisten zurück ins Jahr 1942, wo wir Esther in Antwerpen begegnen. Die Geschichte wird also aus heutiger Sicht und aus der vergangenen Zeit erzählt. Was hat nun Esther mit Vincent miteinander zu tun. Die Autorin Astrid Korten versteht es wunderbar, die verschiedenen Zeitstränge miteinander zu verweben, sodass ich direkt mit den Protagonisten mitfühlen kann. Oh man, was sind mir die Tränen gekullert. Die Geschichte ist voller Hoffnung und ich möchte hier gar nichts verraten. Toll finde ich, dass unter den einzelnen Kapiteln immer Zeit und Ort stehen, wo die Geschichte gerade spielt und aus wessen Sicht sie erzählt wird. So habe ich mich wirklich gut zurechtgefunden. Die Autorin hat der Geschichte und vielen Personen so viel Leben und Liebe eingehaucht, dass ich oftmals ziemlich schlucken musste und gar nicht weiterlesen konnte, da mir alles so sehr zu Herzen ging. Dies ist eine wirklich tiefgehende Geschichte, die in einer Zeit spielt, die niemals vergessen werden darf. . . .