Die Filmphilosophie ist im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem kleinen, aber etablierten Bereich der Philosophie geworden. Von Hugo Münsterberg (1916), Rudolf Arnheim, Rudolf Harms und Siegfried Kracauer über Benjamin und Adorno bis zu Stanley Cavell und Gilles Deleuze sind eine Vielzahl an philosophischen Abhandlungen und Theorien zum Film entstanden, die den Film schließlich auf eine neue Reflexions- und Bedeutungsebene gehoben haben. Von Beginn an zogen Fragen nach dem Verhältnis von Film und Kunst, Film und Gesellschaft, der anregenden Kraft cinematischer Fiktionen und Imaginationen, dem Stellenwert von Emotionen und der besonderen Art von Narration das theoretische Interesse auf sich. Josef Früchtl führt in diesem Band zahlreiche Beiträge zur Philosophie des Films zusammen: von Adornos Plädoyer für einen Film der unsichtbaren, bilderlosen Bilder über die Selbstreflexion der Helden-figur im Kino, die De-/Legitimation einer panoptischen Gesellschaft in einem Film wie »Minority Report«, metaphysische Großerzählungen wie etwa »Avatar«, filmische Verarbeitungen von traumatisierenden Ereignissen im Film »United 93« und im Science-Fiction am Beispiel von Christopher Nolans Film »Interstellar« bis zur Filmkomödie. Das Buch bietet damit einen guten, anschaulichen Einstieg in die Filmphilosophie.