Gustav Landauer:
Gustav Landauer (geboren am 7. April 1870 in Karlsruhe; ermordet am 2. Mai 1919 im Gefängnis Stadelheim in München): Anarchist, Schriftsteller, Publizist, Übersetzer, Philosoph, Antipolitiker und Antimilitarist. Gustav Landauer wurde in ein liberales jüdisches Elternhaus geboren und wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf. Er gilt als bedeutendster Vertreter des anarchistischen Sozialismus im deutschsprachigen Raum. Bis 1917 war er als Redakteur, Redner und Organisator zahlreicher libertärer Projekte hauptsächlich in Berlin aktiv. Hier lernte er u. a. Fritz Mauthner, Bruno Wille, Hedwig Lachmann, Erich Mühsam und Martin Buber kennen. Landauer war Redakteur der Zeitschrift "Der Sozialist", Mitbegründer u. a. der Neuen freien Volksbühne (1892), der Konsumgenossenschaft "Befreiung" (1895), des Sozialistischen Bundes (1908) und der Zentralstelle Völkerrecht (1916). Im November 1918 ging er auf Einladung Kurt Eisners nach München, wo er in den Revolutionären Arbeiterrat kooptiert wurde. Während der ersten Räterepublik vom 7. bis 13. April 1919 war er "Volksbeauftragter für Volksaufklärung" (ehem. Kultusminister). Im Zuge der Niederschlagung der zweiten, kommunistischen Räterepublik wurde Landauer verhaftet und am 2. Mai 1919 bei seiner Einlieferung in das Gefängnis Stadelheim von einer Soldateska gelyncht.
Peter Bürger:
Peter Bürger, Theologe & freier Publizist. Bearbeiter der Reihe "Kirche & Weltkrieg" (https://kircheundweltkrieg. wordpress. com/) sowie der von ihm konzipierten Editionsprojekte "Tolstoi-Friedensbibliothek" (www. tolstoi-friedensbibliothek. de) und "Schalom-Bibliothek: Pazifisten & Antimilitaristinnen aus jüdischen Familien" (www. schalom-bibliothek. org). - Bertha von Suttner-Preis 2006 für die Studien zu Krieg & Massenkultur; Rottendorf-Preis 2016 für die Erforschung und Vermittlung niederdeutscher Literatur. - Mitgliedschaften: Internationaler Versöhnungsbund (deutsche Sektion); Internationale katholische Friedensbewegung pax christi (ab 1980); DFG-VK; Solidarische Kirche im Rheinland; VVN-BdA; Ökumenisches Institut für Friedenstheologie; er ordnet die Rechtfertigung von tötender Gewalt (Utilitarismus: "Der Zweck/Nutzen heiligt die Mittel") in Revolutions-Diskursen dem herrschaftlichen Denken zu.
Jan Rolletschek:
Jan Rolletschek (geb. 1978 in Schwerin), Kulturwissenschaftler; Studium der Kulturwissenschaft, Philosophie und Neueren und Neuesten Geschichte in Berlin; promoviert über die Spinoza-Rezeption Gustav Landauers; organisiert u. a. in der Gustav Landauer Initiative (gustav-landauer. org).