Das Erfinden von Geschichten rettet den Jungen in diesem Roman. Seien sie noch so abstrus, teilweise dem Klischee zugeneigt, vermag man sich beim Lesen nicht dem Humor des Autors zu entziehen. Wir folgen Alexander bei dem Versuch, in der Zeit danach zu Recht zu kommen. Wir begleiten ihn auf seinem Weg, dem Schrecken des Bosnienkriegs zu entfliehen, seine Heimat in die Fremde hinüber zu retten. Visegrad kann überall sein, solange jemand an die Menschen dort denkt. Dabei verschweigt der Autor nicht, daß Krieg alles zerstört hat, nur die Phantasie sie wieder zum Leben erweckt. Es ist nicht der schlechteste Weg einem Trauma zu entfliehen, indem man es nur soweit an sich heran läßt, daß man sich gedrängt fühlt, Geschichten von Menschen zu erfinden, die untergegangen und nur noch am Leben sind, weil sich jemand an sie erinnert. Die Hardliner mögen behaupten, daß dies niemandem weiterhilft, die Grausamkeit der Realität ausgespart wird, doch wer diese sucht, dem seien andere Roman und Sachbücher angeraten. Grotesk und erschütternd kommt Wie der Soldat das Grammofon repariert daher, als behaupte da jemand, daß er sich die Heimat von niemandem nehmen lasse. Nicht einmal von der Wirklichkeit.