Wie verliert man seinen Gott? Indem die Menschen, die Gott vor sich hertragen, ihn einem austreiben. Sei es durch Geschäftemacherei, sexuellen Mißbrauch, Machtgier, religiösen Eifer und Blendung. Asa Larsson hat die Fallstricke, die ein solches Thema in sich birgt, nicht nur gekonnt umschifft, sie hat auch zwei Frauen in Rebecka Martinsson und Anna-Maria Mella in die Krimi-Literatur eingeführt, deren Leben und Kampf um die Aufklärung viele Facetten bieten. Der Plot ist gut gestrickt, nicht so leicht vorhersehbar und gegen Ende, stehen eigentlich alle als Verlierer da, obwohl der Strich zwischen Gut und Böse klar gezogen ist. Das Verdienst der Autorin besteht darin, ein Thema gefunden zu haben, das nicht so oft in Angriff genommen wird, und Kiruna eine Sprache zu leihen, die Land wie Leute treffend zeichnet.