De Sade wurde erst postum bekannt und einflussreich dank einer Reihe von Romanen, deren Handlungen mit pornografischen Szenen durchsetzt sind und deren Protagonisten insbesondere materialistische und atheistische Thesen vertreten. Aufgrund einer skandalträchtigen Lebensführung verurteilt, verbrachte de Sade viele Jahre in Haft, die er mit dem Verfassen erzählender und dramatischer Werke ausfüllte. Nach einer kurzen Zeit politischer Aktivität in der Zeit der frazösischen Revolution wurde er wegen seiner als unsittlich betrachteten Schriften für den Rest seines Lebens in der Irrenanstalt bei Paris eingeschlossen. Skandalös, behaupten die einen. Schmerzhaft notwendig, sagen die anderen. Die 120 Tage des göttlichen Marquis polarisieren wie kaum ein zweites Werk der Weltliteratur. Vier Ehrenmänner halten 42 Frauen auf einem Schloß gefangen und beraten, was mit ihnen zu tun sei. Da sie sich unbeobachtet wähnen, erliegen sie ihren Gelüsten und Begierden. Ungeachtet der Diskussionen, die das Buch auch heute noch auslöst, ist der Roman längst ein literarischer Klassiker, an dem niemand vorbeikommt, dem an einer rücksichtslosen Selbstaufklärung des Menschen gelegen ist. - VON DE SADES NAMEN IST DER BEGRIFF SADISMUS ABGELEITET. -