Wer lesen möchte, was es bedeutet, mit Erzählungen auf der Höhe der Zeit zu sein, der sollte sich David Foster Wallace anvertrauen. Nicht nur, dass er dem Dialog offensichtlich misstraut, ihn wenn überhaupt indirekt wiedergibt, er scheut auch nicht davor zurück, die Sprache der modernen Welt zu benutzen, um seine Figuren darin einzupacken. In Mister Squishy dringt Foster in die Welt der Werbeindustrie ein, sieht sich den Gefahren der Vermarktung eines Schokoriegels ausgesetzt und schafft es trotz aller Werbeblase, Marktanalysen die Menschen dahinter zu zeigen. Das ist nicht einfach zu lesen. Nicht unbedingt als Nachttischlektüre geeignet, auch Freunde von Schmökern werden nicht unbedingt Gefallen daran finden. Wallace entführt uns nicht in eine fremde Welt, er zeigt sie uns, hält sie uns wie einen Happen hin. Wer sich auf Wallace einläßt, wird mit Geschichten verwöhnt, die ihm keiner nachmacht. Seine Sprache reißt mit und verstört. Wie packend einfach er zu erzählen versteht, beweist er in der Inkarnation gebrannter Kinder, die so lebensecht nachgezeichnet ist, dass einen das Grauen packt. Ob Heuchler, ob Lehrer durchdrehen, ob einen bei einem Flug einem Passagier dunkle Ahnungen befallen, Foster ist der Mann, um davon zu erzählen.