Magisterarbeit aus dem Jahr 1992 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: Sehr gut, Ludwig-Maximilians-Universitä t Mü nchen (Institut fü r Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft)), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschä ftigt sich mit dem Spielfilm "Robert Koch - Der Bekä mpfer des Todes", der 1939 von Hans Steinhoff gedreht wurde. Dabei soll dieser Film auf seine propagandistischen Inhalte untersucht werden, ganz besonders auf jene, die nur im Zusammenhang mit dem zeitgenö ssischen Kontext der Entstehung und Auffü hrung des Filmes im Dritten Reich verstä ndlich sind. Dies bedeutet, dass die inhaltliche Gestaltung des Filmes in Bezug gesetzt werden soll zu den politischen und propagandistischen Informationen, die zur Zeit der damaligen Auffü hrung im Umlauf waren. Besonderes Augenmerk soll dabei auf antisemitische Aussagen geworfen werden.
Dem Massenmedium Film kommt mit seinem eigenstä ndigen sprachlichen und emotionalen Code eine besondere Bedeutung fü r die politische Nutzung als Propagandamittel im Dritten Reich zu. Zwar existiert diesbezü glich eine Fü lle von Material, die Forschung konzentrierte sich jedoch bisher immer auf eine zusammenfassende Darstellung des NS-Filmwesens oder auf die Analyse einiger weniger Filme, wie z. B. die Parteifilme von 1933 (Steinhoffs "Hitlerjunge Quex", Seitz' "SA-Mann Brand" und Wenzlers "Hans Westmar") oder "Jud Sü ß" (Harlan, 1941). Was fehlt, ist die Untersuchung weiterer, auf den ersten Blick nicht als antisemtisch erkennbare, Filme, deren Einordnung in den politischen Kontext sowie ihre Ergä nzung durch andere propagandistische Aussagen aus unterschiedlichsten Bereichen. Das so entstehnde Bild des Wirkzusammenhangs unterschiedlichster propagandistischer Aussagen erschließ t einen Einblick auf das konnotative Umfeld und eine Einschä tzung der subjektiven Wahrnehmung von Filmen im "Dritten Reich".