Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1, 0, Hochschule Mannheim (Hochschule fü r Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Um einen geeigneten Zugang zum emotionslastigen Thema zu verschaffen, handelt das erste Kapitel von Drogen, von ihrer Geschichte, von Wirkungen und Gefahren, von Rauschzustä nden und damit zusammenhä ngenden Vorgä ngen im menschlichen Gehirn. Letztere sind denn auch zu einem zentralen Punkt im Verstä ndnis von Sucht avanciert, womit sich die plausible Ü berleitung zum zweiten Kapitel anbietet, welches von Sü chten, ihrer Entstehung und den verschiedenen Erscheinungsformen handelt.
Auß er der Beschreibung des Bedeutungswandels des Suchtbegriffes werden hier die klassischen Erklä rungsmuster fü r die Entstehung von Sucht aufgefü hrt und kritisch hinterfragt. Neben einer Beschreibung verschiedener Formen von Sucht finden hier gä ngige theoretische Modelle, Klassiker wie neuere Ansä tze ihren Platz. Nun ergeben sich zwar inzwischen plausible Erklä rungszusammenhä nge, ohne jedoch auch die gesellschaftlich-kulturellen Hintergrü nde mit einzubeziehen, muß ein Bild von Sucht unvollstä ndig bleiben. Um dieser Anforderung zu genü gen, wird im dritten Kapitel der Bogen zu maß geblichen Normen und Werten heutiger westlich-kapitalistisch geprä gter Gesellschaftssysteme geschlagen. Hierbei erschien es auch wichtig, die Prozesse zu beschreiben, die zu Stigmatisierung und Ausgrenzung fü hren und bezogen auf die Bildung von Drogenszenen als Legitimationsargument - die herrschende Strafverfolgungspolitik gegen Drogengebraucher mitbestimmen.
Bezü glich juristischer Rahmenbedingungen und der damit zusammenhä ngenden Bindung der klassischen Drogen- und Suchthilfe an die wissenschaftlich lä ngst ü berholten Mythen vom Abstinenzideal und der Utopie einer drogenfreien Gesellschaft war es im vierten Kapitel notwendig, noch deutlicher Stellung zu beziehen. So wird im ersten Abschnitt die zum Zeitpunkt der Textentstehung herrschende Gesetzgebung analysiert und hinterfragt und die entsprechenden Wirkungen auf die Drogenhilfe beschrieben. Hierhin gehö rt auch die Diskussion darü ber, warum die Maß nahmen klassischer Prä vention nicht die erhofften Resultate erbringen (kö nnen), obwohl der Bedeutung prä ventiver Aspekte ein unumstritten hoher Rang zugestanden werden muss. Am Ende wird mit der Beschreibung einer Utopie der Blick in eine Zukunft gewagt, die dem Konsum von Drogen jeder Art den notwendigen Stellenwert zuweist; nä mlich den Menschen zu Entspannung und Genuß zu dienen, eingefü gt in eine aufgeklä rte Gesellschaft und nicht schä dlich sondern vielmehr der menschlichen Entwicklung fö rderlich. . .