Rolf Boysen wurde 1920 in Flensburg geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und Kriegsdienst begann er seine schauspielerische Ausbildung in Hamburg. Ab 1948 war er an den staatlichen Bühnen in Dortmund, Kiel, Hannover und Bochum engagiert.
Von 1957 bis 1968 gehörte Rolf Boysen zum Ensemble der Kammerspiele in München. Danach spielte er zehn Jahre am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, unter anderem 1969 die Titelrolle in Fritz Kortners Inszenierung von Schillers "Don Carlos". Seit 1978 stand Rolf Boysen wieder auf der Bühne der Münchner Kammerspiele und gilt bis heute als Doyen des Ensembles um Dieter Dorn - 2000 wechselte er mit ihm ans Münchner Residenztheater.
Von 1993 bis 1999 verkörperte Boysen Shakespeares "König Lear" unter der Regie von Dieter Dorn, eine besondere und doch nur eine der mehr als hundert Rollen seiner Laufbahn. Als "Wallenstein" und "Michael Kohlhaas" ist er im Fernsehen auch einem breiten Publikum begegnet. Im Januar 2000 erhielt "der großartige Schauspielkünstler" (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG) den "Kulturellen Ehrenpreis der Stadt München".
"Boysen liebt die komplexen Figuren, er gibt ihnen, was ihnen scheinbar fehlt, Einfachheit und damit Leben. Er nimmt ihnen nichts von ihrer Fremdheit aber er macht sie verständlich". Wieland Schmied, Präsident der Akademie der schönen Künste (SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 22.01.2000).