Platon war ein Schüler des Sokrates, dessen denken und Methode er in vielen seiner Werke schilderte. Die Vielseitigkeit seiner Begabungen und die Originalität seiner wegweisenden Leistungen als Denker und Schriftsteller machten ihn zu einen der bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte. In der Metaphysik und Erkenntnistheorie, in der Ethik, Anthropologie, Staatstheorie, Kosmologie, Kunsttheorie und Sprachphilosophie setzte er Maßstäbe auch für diejenigen, die ihm - wie sein Schüler Aristoteles - in zentralen Fragen widersprachen. Kaum ein zweiter Dialog Platons führt besser in seine Philosophie ein als das Gastmahl. Platon verzichtet hier fast ganz auf philosophische Begriffe im engeren Sinne, vielmehr setzt er ihre Inhalte plastisch in Szene. So macht er den Leser gleichsam spielerisch mit dem platonischen Denken vertraut. Zweierlei steht dabei im Vordergrund: Der erotische auf ein gemeinsames Denken und Sprechen angelegte Philosophiebegriff Platons und die Gestalt des Sokrates. Ihn zeichnet das Gastmahl als Modell des philosophischen Denkers - als Vorbild für alle zukünftigen Philosophien. - EIN KERNTHEMA IST FÜR PLATON DIE FRAGE, WIE UNZWEIFELHAFT GESICHERTES WISSEN ERREICHBAR IST UND WIE MAN ES VON BLOßEN MEINUNGEN UNTERSCHEIDEN KANN. DAS GASTMAHL GILT ALS EINES DER BETEUTENDSTEN LITERARISCHEN WERKE DER ANTIKE. -