Über Eugen Drewermann braucht man in einer Besprechung eines solchen schwergewichtigen und theologisch hochwertigen Buches als Rezensent nichts mehr zu sagen.
Menschen, die zu diesem Buch greifen und es kaufen, werden Drewermann kennen und schon viele seiner Bücher gelesen und/oder ihn auf seinen zahlreichen Vorträgen und Seminaren einmal gesehen und gehört haben. Kann man sich bei vielen seiner kürzeren Texte und erst recht bei seinen Vorträgen und Predigten regelrecht fallen lassen in seine Sprache und ihren Ausdruck, geht das bei dieser voluminösen Auslegung des ersten Teil des Lukasevangeliums nicht.
Die Lektüre dieses Buches ist für theologische Laien harte, nichtsdestotrotz aber lohnenden Gedankenarbeit, vermittelt sie ihm doch ein Wissen, das in seinen anderen theologischen Bücher so nicht ausgebreitet wird.
Doch auch für Theologen beider Konfessionen ist dieses Buch eine wahre Schatzkiste an Informationen und wissenschaftlicher Erkenntnis. Es ist aber auch eine Glaubensschule eines Mannes, der an seiner Kirche verzweifelt ist, aber nie an seinem Glauben an den Gott der Liebe, wie er sich insbesondere in der Darstellung des Lukas offenbart.
Für Predigtarbeit und Unterricht bietet dieser ungewöhnliche Kommentar unschätzbare Anregungen und Ideen. Denn der Evangelist sieht den Weg Jesu als Vorbild für den Lebensweg aller Christinnen und Christen. Die Begegnung mit dem auferweckten Christus findet statt im persönlichen Glaubensleben.
Zu nichts anderem wollte und will Drewermann mit seinen Büchern beitragen.