Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ä ltere Deutsche Literatur, Mediä vistik, Note: 2, 7, Humboldt-Universitä t zu Berlin (Institut fü r deutsche Literatur), Veranstaltung: Wolfram von Eschenbach: Parzival, Sprache: Deutsch, Abstract: In den ersten Jahren des 13. Jahrhunderts schreibt Wolfram von Eschenbach sein wohl bedeutendstes Werk den Parzival nach der franzö sischen Vorlage von Chré tien de Troyes Le Roman de Perceval ou Le Conte du Graal . Er schafft damit ein Werk, welches in 75 vollstä ndigen und bruchstü ckhaften Handschriften ü berliefert ist , und reiht sich so in den Kanon der mittelalterlichen Literatur ein.
Es ist schwer, sich aus einem so vielschichtigen und bedeutungsvollen Werk nur einen kleinen Teil heraus zu nehmen und diesen nä her zu betrachten, weil es so viele interessante und erlä uterungswü rdige Aspekte im Parzival gibt. Ich habe mich fü r die Figur des Anfortas entschieden, da sie mir als eine der wichtigsten Figuren erscheint, ohne welche die Handlung des Parzival so nicht zustande hä tte kommen kö nnen. Parzival kann nur Anfortas die erlö sende Frage stellen, die das zentrale Motiv der Parzivalsage darstellt.
Ich werde mich im Verlauf meiner Arbeit auf die Fassungen von Chré tien de Troyes und Wolfram von Eschenbach stü tzen, und versuchen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten an dem Gralskö nig herauszuarbeiten. Des Weiteren werde ich die Leiden des Anfortas mit dem Kosmos in Zusammenhang bringen, hier jedoch kann ich mich nur auf die Wolframfassung berufen, da der kosmologische Aspekt bei Chré tien nicht vorhanden ist.
Zitieren werde ich nach den Ausgaben von Karl Lachmann und Felicitas Olef-Krafft , wobei ich aus der Wolframfassung die Zitate in Mittelhochdeutsch angeben werde, die Zitate aus der Fassung von Chré tien jedoch zum besseren Verstä ndnis in Deutsch und nicht in Altfranzö sisch.