Ich gebe zu, es ist lang, sogar sehr lang ...
Gut ein Drittel der Geschichte liest sich wie eine Biografie des Protagonisten Edgar Freemantle, sein Unfall, der Verlust seines Armes, die Reha und die Trennung seiner Frau. Der psychische Schaden, der Phantomschmerz und seine Reise nach Duma Key, die er antritt, um wieder zu Kräften zu kommen.
Und nicht nur das big Pink, das Haus, das er für das nächste Jahr bewohnen wird, sondern auch die alte Nachbarin, Elisabeth Eastlake hüten ein finsteres Geheimnis ...
Das ganze Buch baut sich sehr langsam auf, ohne dabei tatsächlich langweilig zu werden. Kleine Ungereimtheiten und bohrende Fragen zwingen geradezu zum Weiterlesen. Die Spannung hält sich versteckt und baut sich so schleichend auf, das man kaum etwas davon mitbekommt - bis dann die Fäden zusammenlaufen, und das Große Ganze sichtbar wird.
Es hat mich auch überrascht, wie realistisch Stephen King auf die Malerei eingegangen ist und wie gut er den Prozess des Malens wiedergegeben hat (ich male selbst und wundere mich hin und wieder auch über das, was ich da letztendlich zusammengeschustert habe, aber meine Bilder sind - Gott sei Dank - völlig normal und tun niemandem was).
Mir hat das Buch sehr gefallen, wenn es auch, wie schon gesagt, eine eigenwillige Spannungskurve hat: Kriechender Beginn, steiles, knappes Ende - Ein langer Hügel, der an Klippen endet.
Nicht nur für Künstler - Sollte man gelesen haben.