Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion trat der Westen als Sieger der Geschichte auf. Nato-Ost Erweiterung, Balkankriege, Afghanistan-Einmarsch oder Irak-Feldzug - sie alle wurden ohne Rücksicht auf Russland oder andere Mächte in Szene gesetzt. Einer der wenigen, die diese Muskelspiele von Anfang an mit Skepsis beobachtet haben, ist Peter Scholl-Latour.
Die Welt rüstet zum neuen Kalten Krieg. Der west-östliche Schulterschluss im Antiterrorkrieg ist verspielt. Die heillose Ost-Expansion der westlichen Allianz stößt auf den Widerstand Moskaus. Am Kaukasus ist Schluß. Zugleich scheitert Washingtons Strategie in Afghanistan und im Irak schmählich. Bush hat seinem Nachfolger Barack Obama einen Scherbenhaufen hinterlassen. Neue Machtzentren entstehen, der Wettlauf um Einfluss in der Welt geht in die nächste Runde.
Alle diese dramatischen Entwicklungen hat Peter Scholl-Latour seit langem vorausgesehen. Sein Buch ist eine Chronik der Ereignisse seit 9/11, ein eindrucksvolles Zeugnis bestechender Klarsicht inmitten einer aus den Fugen geratenen Welt.