Ich muss ja zugeben, ich bin etwas voreingenommen was die Arbeit von Douglas Preston angeht. Schließlich gehört er ja zu meinen Lieblingsautoren. Aber trotz allem, dieses Buch hat mich so gefesselt wie schon lange kein Buch mehr. Das liegt zum einen daran, das es sich um eine Tatsachenbericht handelt, dessen Grundlage man überall im Internet nachlesen kann (Man sollte dort aber nach dem Monster von Florenz suchen), zum anderen daran, das Preston es mit seinem Co-Autor, dem italienischen Journalisten Mario Spezi geschafft haben, die Geschichte der überaus grausamen Morde und der bis heute vergeblichen Suche nach der Bestie spannend und plastisch darzustellen. Dabei ist ihnen auch gelungen, ein schockierendes Bild der italienischen Ermittlungsbehörden zu zeichnen, deren offensichtliche Inkompetenz nicht nur durch mehrere falsche Verurteilungen sondern im Besonderen auch dadurch gezeigt wurde, das sich ausgerechnet das Autorenpaar, als es der lokalen italienischen Justiz zu sehr in die richtige Richtung ermittelte, von einen auf den anderen Tag selber auf der Anklagebank vorgefunden hat.
Das Buch besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist die Geschichte der Morde und der Ermittlungen bis zu dem Zeitpunkt, an dem Mario Spezi Douglas Preston in Florenz in einem Café getroffen hat. Spezi gilt als Fachmann auf dem Gebiet der Bestie . Er schreibt seit dem ersten Mord über die Sache und hat auch das eine oder andere Ermittlungsergebnis beigetragen. Im zweiten Teil wird beschrieben, wie Preston sich zusammen im Spezi nochmals auf die Spur der Bestie begibt. Doch wie gesagt, damit bringen sie sich selber in höchste Schwierigkeiten. Das Buch ist sehr spannend und kurzweilig zu lesen, neben den schaurigen Details der Bestie und ihren Untaten wird die Stadt Florenz, ihre Geschichte und die Landschaft drumherum stimmungsvoll beschrieben und schlussendlich muss man als Leser alle paar Seiten über die machohafte Inkompetenz und Rivalität der dreigeteilten Justizverfolgungsbehörde in Italien den Kopf schütteln.