Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europä ische Einigung, Note: 2, 0, Technische Universitä t Dresden (Philosophische Fakultä t), Sprache: Deutsch, Abstract: » Frei seien Vö lker, die es wagten, auch die Nachtseiten
ihrer Chronik aufzuschlagen. «
(CHRISTOPH DIECKMANN)
Erinnerungsorte sind Einrichtungen der Gedä chtniskultur, die in dem Begriff stehen
sich zu einem Teil in der politischen Kultur zu etablieren. Erinnerungsorte zeigen unter
anderem reale oder auch rekonstruierte Lebensumstä nde zu Zeiten der SBZ und DDR.
Es gibt unzä hlige, nicht nur in politischer Hinsicht bedeutende Stä tten: Betriebe,
Kulturhä user, Schulen, sowie ehemalige Mahn- und Gedenkstä tten. 1 Aleida Assmann
betont die notwendige Verbindung zwischen kulturellen Erinnerungstechniken und
historischen Orten: » Ein Ort [ ] hä lt Erinnerungen nur dann fest, wenn Menschen auch
Sorge dafü r tragen. « Es zeigt die Problematik, dass es Initiatoren benö tigt, die das
kollektive Gedä chtnis salonfä hig machen, um es in die Gesellschaft zu etablieren.
Wichtig hierbei ist ebenso, die gegenstä ndlichen und mü ndlichen Hinterlassenschaften
in die Bildungsarbeit einzubinden. Erinnerungsorte mü ssen Raum bieten fü r die
Auseinandersetzung mit dem SED-Regime fü r alle Bevö lkerungsschichten und
Altersgruppen um ein gezieltes Erinnern mö glich zu machen und langfristig zu sichern.
Erinnerungsorte sind keine Erfindungen unsere heutigen Zeit, aber die heutigen
Mö glichkeiten der Forschungsarbeit und vor allem dem Medienangebot geben den
Einrichtungen einen prä senten Raum. Vielen Menschen ist die Anzahl der
Erinnerungsorte unbekannt, sie kennen von den ca. 200 Gedenkstä tten und Zeichen nur
einen Bruchteil, doch mit der Ö ffentlichkeitsarbeit werden auch nach und nach
Einrichtungen bekannt, die sich noch » im Schatten« ö ffentlicher Aufmerksamkeit
befinden. Den Zugang zu den Menschen zu finden und deren Interesse zu wecken ist
wohl die schwierigste Aufgabe. Dabei spielen zweierlei Probleme eine Rolle. Erstens
sind viele Menschen, die das SED-Regime miterlebt haben nicht bereit sich mit ihrer
Vergangenheit auseinanderzusetzen und zweites ist es eine groß e Herausforderung
Menschen, die nicht in der DDR gelebt oder erst danach geboren sind fü r diese
Thematik sensibel und aufmerksam zu machen.