Der Paar- und Familientherapeut Achim Schad hat mit dem vorliegenden Buch einen wirklich lebenspraktischen Erziehungsratgeber vorgelegt, der die Familie als System begreift und alle Phänomene, Anforderungen und Konflikte mit dem Instrumentarium und der Theorie der systemischen Therapie betrachtet.
Entstanden ist so ein ausgesprochen hilfreiches Buch mit dem Titel "Kinder brauchen mehr als Liebe". Sie brauchen, so Schad, "Klarheit, Grenzen und Konsequenzen."
An vielen konkreten Beispielen wird verdeutlicht, wie Eltern vom Reden zum Handeln kommen können, wie sie ihren Kindern Grenzen setzen können, ohne sie zu verletzen und wie sie gemeinsame Aktivitäten entwickeln und ihren Kindern Verantwortung übertragen können.
Nachdem Achim Schad mit seinem systemischen Blick in einem ersten Teil des Buches "Stolpersteine der Erziehung" identifiziert und gefragt hat, was jeweils Eltern und Kinder schwächt, eine wohltuende Begriffsklärung vorgenommen hat zwischen Macht, Gewalt und Zwang in der Erziehung und Ursachen für Eltern-Kind-Koalitionen benannt hat, geht es in einem zweiten Teil um "Hilfen und Lösungswege".
Deutlich wird hier vor allem, dass die Paarbeziehung zwischen Vater und Mutter die grundlegende Voraussetzung ist für die Elternbeziehung und dass Eltern wegkommen sollten von der Fixierung auf das Negative. "Nicht 'nicht' denken" und "der freundliche Blick" sind nur zwei der lebenspraktischen Einstellungen, zu denen er rät.
In einem abschließenden dritten Teil listet er noch einmal "Das Wichtigste in Kürze" auf und schließt das Buch mit einem ermutigenden "Nobody's perfect".
Auch hier zeigt sich die systemische Herangehensweise als außerordentlich wirklichkeitsnah und hilfreich.
Ich kann das Buch allen Eltern nur empfehlen.