Zunächst will ich anmerken, dass "Blutschwur" ganz anders ist, als seine Vorgänger. Die Haupthandlung spielt nicht mehr in St. Vladimir, sondern quasi "on the road". Es geht nicht länger darum, sich selbst zu finden oder seine Kräfte zu entwickeln, sondern darum, Entscheidungen zu treffen, die nicht immer angenehm sind.
Ich finde es immer toll eine Serie zu lesen, und dann mitzuerleben, wie sich die einzelnen Charaktere entwickeln.
Rose ist sehr stark geworden auf emotionaler Ebene und tut alles, um ihr Versprechen zu halten, Dimitri zu töten, nun da er ein Strigoi ist.
Manchmal ist es fast schon unwirklich wie gefasst sie ist in ihrer Situation, denn schließlich soll sie ihre große Liebe töten. Andererseits glaube ich einfach, dass genau dies eine Besonderheit ist, die sie mittlerweile einfach ausmacht als angehende Wächterin: Tu was du tun musst zum Wohle aller. An dieser Stelle bin ich wirklich gespannt, inwiefern Rose sich in den zwei Folgebänden noch verändern wird, aber bis jetzt kann ich guten Gewissens sagen, dass sie eine Protagonistin ist, die immer wieder für Überraschungen gut ist und derer man einfach nicht überdrüssig wird.
Das Leben außerhalb der Akademie rückt nun in den Mittelpunkt und so erfährt der Leser auch mehr über Dhampire und Moroi, die sich nicht an die Regeln halten, wie sie in St. Vladimir gelehrt werden.
Neue Nebencharaktere haben der Handlung ein ganz neues Level gegeben. So sehen wir zum Beispiel Jill wieder, die im letzten Buch eine ganz kleine Rolle hatte. Oder Sydney, eine Alchemistin, die Rose einiges an Dingen erklärt, die sie in der Akademie wahrscheinlich erst nach ihrem Abschluss gelernt hätte. Und dann wäre da noch Abe. Der mysteriöse Unbekannte, der Rose zwar hilft, ihr aber nicht sagt was er will.
Außerdem lernen wir eine Gruppe freier Dhampire kennen, die sich auf das Töten von Strigois in den Straßen Sibiriens spezialisiert haben.
Die Atmosphäre des Buches würde ich insgesamt als sehr deprimierend beschreiben, da das Ziel von Rose Mission einfach extrem traurig ist. Auch die Tatsache, dass das neue Mädchen an der Schule namens Avery sie bei ihren Freunde quasi ersetzt hat, macht die Sache nicht gerade besser.
Hinzu kommt die Tatsache, dass sie durch den regelmäßigen Blutverlust, den Dimitri ihr zufügt nicht mehr klar denken kann und zunehmend geschwächt wird.
Doch gerade diese Zeitspanne im Buch fand ich sehr interessant, da man hier deutlich erfahren hat, inwiefern sich ein Strigoi von dem Charakter unterscheidet der er einst war.
Dimitri ist das genaue Gegenteil von dem geworden, was Rose an ihm geliebt hat. Keine Wärme und keine Liebe geht mehr von ihm aus, stattdessen nur noch ultimativer Machthunger.
Auch in diesem Band endet die Geschichte wieder mit einem Haufen überraschender Wendungen und einem Kampf, der sich gewaschen hat.
Fazit:
In vielerlei Hinsicht entbricht die Serie dem Vampirklischee und setzt auf chacharakterliche Entwicklungen und actiongeladene Showdowns