Liao Yiwu
Liao Yiwu, geboren 1958 in der Provinz Sichuan, wuchs als Kind von Eltern »ohne dauerhafte Aufenthaltserlaubnis« in der großen Hungersnot der 60er Jahre auf. 1989 verfasste er das Gedicht Massaker, das in Windeseile Verbreitung fand, auch über die Grenzen Chinas hinaus. Hierfür wurde er vier Jahre inhaftiert und schwer misshandelt. 2007 wurde Liao Yiwu vom Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrum mit dem Preis »Freiheit zum Schreiben« ausgezeichnet, dessen Verleihung in letzter Minute verhindert wurde.
2009 erschien auf Deutsch sein von Kritik und Publikum euphorisch begrüßtes Buch Fräulein Hallo und der Bauerkaiser, das Menschen vom Bodensatz der chinesischen Gesellschaft porträtiert und in China verboten ist. 2011, als Für ein Lied und hundert Lieder in Deutschland erschien, gelang es Liao Yiwu, China zu verlassen. Seitdem lebt er in Berlin.
Im November 2011 wurde ihm der Geschwister-Scholl-Preis verliehen, im 2012 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.