Auf den Spuren der Protagonistin wandelnd, begegnet der Leser einer jungen Frau in Madrid wenige Jahre vor Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges. Ihr Schicksal in Zeiten der politischen Auseinandersetzung ist zunächst von kommunistischen Idolen und Idealen geprägt und bestimmt auch ihre Entscheidung, dem Geliebten zu folgen, Kind und Mann zu verlassen. Verfolgungen, Stalins brutaler Machtapparat im Besonderen, immer wieder neue Bekanntschaften und damit verbundene Herausforderungen lassen sie nicht zur Ruhe kommen.
Julia Navarros Roman ist das erste umfangreiche Werk, dass ich auf spanisch lese. Ich danke meiner Schülerin dafür, die mir das Buch geliehen hat und der Autorin vor allem für dieses Meisterwerk. Besonders geschichtsinteressierte Leser werden begeistert sein von dem Umfang an historischen Fakten und Zusammenhängen, die wir mit dem Lebensweg der Amelia Garayoa vermittelt bekommen.
Ich hoffe sehr, dass es bald eine gelungene Übersetzung ins Deutsche gibt, damit meine lesehungrigen Freunde und Verwandten in Deutschland in den Genuss kommen, diese Recherchen zu lesen, die Julia Navarro einen jungen Journalisten unserer Tage anstellen lässt, das Leben seiner Urgroßmutter zu erforschen, das im Kreise der Familie ein Tabu war.