Doch, so lass ich mir auch deutsche Geschichte gefallen: mit der Geschichte des jüdischen Viehhändlers Fritz Levy, der zur Unzeit, nämlich schon 1951, in seine ostfriesische Heimat Jever zurückkommt - das wandelnde schlechte Gewissen der Stadt. Aufgeschrieben von dem verklemmten, verschüchterten Postbeamten und Heimatschriftsteller Poggenpohl. Das ist im Grunde ein Schelmenroman, aber einer mit vielen Widerhaken und Abgründen - ein großartiger Roman, der eigentlich Pflichtlektüre in den Schulen sein sollte. Und so gut erzählt, dass sich die kleine Stadt Jever damit in die literarische Landkarte Deutschlands geschrieben hat.