Hans-Jörg Schneider hat mit dem Baseler Kommissär Peter Hunkeler eine literarische Figur erschaffen, die sich in vielem von seinen Kollegen unterscheidet. Eigentlich seit er, mehr aus der Not geboren, diesen Beruf ergriffen hat, weil seine zwischenzeitliche Existenz als Clochard in Paris keine Zukunft hatte, ist er extrem unzufrieden damit. Seine gesellschaftliche Position und politische Haltung stellt ihn eher an die Seite der Kleinen und Schwachen, die aus seiner Sicht der Welt immer bezahlen müssen. Auch in diesem Fall erlebt er wieder, dass die Großen, die vom Verbrechen, hier dem Drogenhandel, profitieren, ungeschoren davonkommen. Das treibt ihn schier zum Wahnsinn, und doch macht er immer weiter.
Schneider, der als Autor von Romanen und Dramatiker erfolgreich war, bevor er diese Reihe um Hunkeler schuf, hat einen sehr radikalen Blick auf seine Basler Gesellschaft. Auch in Silberkiesel hält er damit nicht zurück, und schafft es, in der Figur des türkischen Saisonniers und Kanalarbeiters Civil Erdogan und seiner Schweizer Freundin Erika Waldis, die an der Kasse eines Supermarktes arbeitet, den kleinen Leuten ein kleines Denkmal zu setzen.
Der Roman liest sich spannend. Peter Hunkeler ist eine sympathische Figur, der sich auch in seinem fortgeschrittenen Alter nicht anpassen will, und es doch immer wieder muss, will er nicht untergehen.
Man kann die weiteren Bücher der Reihe um diesen Kommissar, die nun der Diogenes Verlag verlegt nur empfehlen.