Das simple Identifizierungsdogma "mehr Konsum = mehr Glück" ist in der angenommenen Eindimensionalität erwiesenermaßen falsch. In Zuge der Steigerung des materiellen Wohlstandes haben weder die Raten von Glück und Zufriedenheit im gleichen Maße zugenommen, noch sind die Menschen in wohlhabenderen Ländern durchgängig glücklicher und zufriedener als in ärmeren Regionen. Zielführender als eine unmittelbare Gleichsetzung von materiellem Wohlstand, Konsum und Lebenssinn wäre es, wenn es gelänge, eine Ökonomie und Gesellschaft ins Blickfeld zu nehmen, die eine stark verbesserte Ressourcenpolitik und die wohlgemeinte menschliche Genügsamkeit in den Mittelpunkt stellt. Ziel sollte eine "ökologische Glücksökonomie" sein. Die Ökonomie - und dies gilt für den theoretischen wie den praktischen Aspekt - muß also remoralisiert, reökologisiert und resozialisiert werden. Die in diesem Band vorgestellten Beiträge vermitteln einen ersten Eindruck der Vielfalt der häufig interdisziplinären Ansatzpunkte, die künftig bei einer intensiveren Bearbeitung des Zusammenhangs von Ökologie und Glück berücksichtigt werden müßten. Sie stellen insofern gleichsam erste Beiträge zu einer neu zu formulierenden Wirtschaftslehre des guten Lebens dar.
Inhaltsverzeichnis
Begrüßung. - Ökonomie und Glück Zur Begründung des Tagungsthemas. - Zum Zusammenhang von ökonomischer Entwicklung, Wohlstandsentwicklung und menschlichem Wohlbefinden Historische Lehren für eine ökologische Glücksökonomie . - Ökonomie und Moral bei Adam Smith Zwei Seiten einer Medaille. - Der Wert des Wertes Werttheoretische Grundlagen einer Ökonomik des Glücks. - Glück und Realität: Äußere und innere Glücksmodelle in der Theoriegeschichte der Ökonomie. - Bedürfnisse als Basis des Wirtschaftens Entwicklung im sozialökonomischen Denken und Bedeutung für eine neue ökonomische Wissenschaft. - Lehren der neueren Psychologie für die Ökonomie: Welchen Stellenwert hat die Ökonomie für das menschliche Lebensglück wirklich? . - Nachhaltiges Wirtschaften: Ressourceneffizienz und menschliche Genügsamkeit als neue Leitbilder? . - Zeitgemäße Sozial- und Wirtschaftsethik: Gesellschaftliche Rahmenbedingungen für ein gelingendes/glückliches Leben.