Münster im 19. Jahrhundert war eine aufstrebende Stadt mit einer bereits langwährenden Gerichtstradition. Mit der Einführung der öffentlichen und mündlichen Gerichtsverhandlung im Jahr 1849 und der zeitgleichen Entwicklung der ortsansässigen Zeitungen gelangte die Kriminalität quasi per Druckwerk in die Häuser der Münsteraner. Und diese schreckten nicht etwa angewidert zurück, sondern verfolgten mit großem Interesse die Prozesse vor dem Schwurgericht und später auch vor den Strafkammern - fachliches Interesse oder sensationslüsterne Neugier, sachlicher Bericht oder absatzförderndes Lockmittel? In einer Studie, die etwa den Zeitraum eines halben Jahrhunderts umfasst, untersucht Stefanie Loroch, wie sich die Strafprozessberichterstattung in der Westfalenmetropole seit ihren Anfängen entwickelt hat.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Die Strafprozessberichterstattung in Münster Ausgangslage zu Beginn des 19. Jahrhunderts Die Revolutionsjahre 1848/1849 Die Zeit der Reaktion ab 1850 «Das Vorspiel des Weltdramas» - 1855 Die Phase der Reichsgründung 1870/71 Der neue Kurs - 1890.