Was verstehen wir unter Sozialität? Welchen Beitrag leisten Verhaltensforschung, Philosophie und Theologie? Dieses Buch analysiert neuere Experimente zur sozialen Interaktion, philosophische Konzepte der zwischenmenschlichen Differenz und ein theologisches Verständnis der christlichen Nächstenliebe. Es zeigt auf, dass ein Rekurs auf die Sozialität des Menschen gegenüber Phänomenen sozialer Unmenschlichkeit nicht gleichgültig sein darf: Von der gewaltsamen Vernichtung bis zur Verantwortung für den anderen reicht der Spielraum des menschlichen Sozialverhaltens. Sozialität wird deshalb nicht als Fundament von Moral und politischer Ordnung, sondern als ein Phänomen in zweifacher Gestalt behandelt. How do we understand human sociality? This book provides an analysis of recent experiments on social interaction, philosophical concepts of human difference and the anthropology of Christian neighborly love. Aus dem Inhalt: - Anthropologische Beschreibung als Darstellung der Humanität des Menschen - Der soziale Konflikt zwischen Egoismus und Altruismus in der menschlichen Interaktion - Die zwischenmenschliche Differenz als Antagonismus, Anerkennung und Alterität - Die Spannung von alter und neuer Existenz in der christlichen Nächstenliebe
Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis;8 2;Vorwort;12 3;Einleitung;14 3.1;1 Fragestellung und Vorgehen dieser Untersuchung;14 3.2;2 Phänomenologische Kritik und Multiperspektivität der Beschreibung;14 3.3;3 Menschsein und Sozialität Das Thema der Untersuchung;17 3.4;4 Sozialität als conditio humana?;26 3.5;5 Der interdisziplinäre Beitrag der theologischen Anthropologie;30 4;I. Anthropologie als Darstellung der Humanität des Menschen;36 4.1;6 Interdisziplinäre Anthropologie;36 4.2;7 Anthropologie und Sozialität in den einzelnen Disziplinen;38 4.3;8 Anthropologische Leitdifferenzen;57 4.4;9 Conditio humana: Konkrete Existenzbedingung des Menschen;73 4.5;10 Plessner: Humanität und Leiblichkeit;82 4.6;11 Gegenständlichkeit und phänomenaler Überschuss;93 5;II. Der Konflikt zwischen Egoismus und Altruismus im Verhalten;96 5.1;12 Möglichkeiten und Grenzen einer empirischen Anthropologie;96 5.2;13 Der Ansatz ökonomischer Sozialforschung;99 5.3;14 Die Methodologie der experimentellen Ökonomik;111 5.4;15 Die Modellierung sozialer Präferenzen;130 5.5;16 Normen für kooperatives Verhalten;136 5.6;17 Vom homo reciprocans zum homo altruisticus;148 5.7;18 Die Nutzenerwartung altruistischer Akteure;157 5.8;19 Affektive Empathie: Die Bedeutung sozialer Emotionen;166 5.9;20 Der phänomenale Überschuss der sozialen Interaktion;169 5.10;21 Fazit;171 6;III. Die Differenz im zwischenmenschlichen Verhältnis;183 6.1;22 Drei Konstellationen des zwischenmenschlichen Verhältnisses;183 6.2;23 Die Menschennatur als Legitimation politischer Ordnung;184 6.3;24 Antagonismus: Die unauflösbare Differenz;194 6.4;25 Anerkennung: Die befriedete Differenz;201 6.5;26 Alterität: Differenz als Ort der Verantwortung;221 6.6;27 Fazit;234 7;IV. Humanität und Inhumanität in der Liebe zum Nächsten;238 7.1;28 Theologischer Vorbehalt gegen eine Immanenz des Sozialen;238 7.2;29 Biblische und hermeneutische Rede vom Nächsten;244 7.3;30 Sozialkritik statt Moral;254 7.4;31 Meisinger: Anthropologisches Differenzbewusstsein;258 7.5;32 Kie
rkegaard: Humanität als Überschuss der Liebe Gottes;261 7.6;33 Über Kierkegaard hinaus: Nächstenliebe und Inhumanität;273 7.7;34 Humanität und Inhumanität im Spiegel der Barmherzigkeit;280 7.8;35 Fazit;288 8;Schlussreflexion;292 8.1;36 Multiperspektivität statt Transdisziplinarität;292 8.2;37 Das Ergebnis der Untersuchung;294 9;Literaturverzeichnis;296 10;Namensregister;311 11;Sachregister;314