Ein Schottland-Krimi so steht es auf dem Cover. Und dem wird das Buch auch vollkommen gerecht. Nicht nur eine spannende Geschichte erwartet einem hinter dem Buchdeckel, sondern auch eine Flut an Landschaftsbeschreibungen und Sitten und Gebräuche der Schotten. Viele davon waren mir nicht vertraut und man merkt doch deutlich den Unterschied zwischen Schottland und Deutschland.
Aber man lernt auch die Schotten als herzensgute Menschen kennen und manche Vorurteile werden aus dem Weg geräumt.
Mein Mann ist Whiskytrinker und so habe ich natürlich auch schon etwas von der Destillerie Talisker gehört und wusste auch, dass diese die einzige auf der Insel Skye ist. Insoweit bin ich also schon als eine Art Fachfrau an das Buch herangegangen.
Die Geschichte lässt sich sehr gut lesen, hat die Autorin es doch geschafft, mich durch ihren farbenfrohen und vor allem gefühlsbestimmten Schreibstil so in den Bann zu ziehen, dass mein Kopfkino einfach mitarbeiten musste.
Ich hatte die Landschaften und Orte immer vor Augen, dabei war ich selbst noch nicht in Schottland, um mir ein Bild davon zu machen.
Mein Traum, mir Schottland allerdings mal persönlich anzusehen, ist durch das Buch nur noch gestiegen.
Kieran (augesprochen: Kjären) ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Er ist ein Gentleman durch und durch. Seine Zurückhaltung ist nicht gespielt und man kann ihm sehr deutlich anmerken, dass er keinem auf der Tasche liegen will und einen großen Drang hat, alles selbst hinzukriegen und endlich wieder ein normales Leben führen zu dürfen.
Er scheut sich, Hilfe anzunehmen, merkt jedoch bald, dass er ohne Hilfe nicht weiterkommen kann.
Kierans Gefühlswelt ist bestimmt von Selbstzweifel und Zurückhaltung. Intimität ist ihm fremd und er kann manchmal nicht aus sich raus. Trotzdem ist er ein Sympathieträger und man ist überzeugt davon, dass er es schaffen soll.
Der Spannungsbogen baut sich langsam auf, wird dann jedoch bis zum Ende hin gehalten. Gerade das Ende hält dann nochmals eine Überraschung parat.
Die Autorin verwendet öfters gälische Ausdrücke oder Sätze in ihrem Erzählfluss. An einer Stelle zieht sich das über mehrere Sätze hin. Im Anhang befindet sich ein Glossar, in welchem die Wörter übersetzt werden. Mich hat es jedoch teilweise gestört, immer nachzublättern, was das gelesene auf Deutsch heißt. Hier hätte ich mir gleich eine Auflösung gewünscht (in Klammern oder als Fußnote).
Fazit:
Der Autorin ist ein spannender Roman über einen Mord im wunderschönen Schottland.