Zorn beschäftigt eine Serie von Einbrüchen in einer Kleingartenkolonie, betreibt aber seine Ermittlungen, wie gewohnt, mit wenig Enthusiasmus. Schröder hingegen, von seinen schweren Verletzungen einigermaßen genesen, wird aus dem Krankenhaus entlassen und stürzt sich gleich in die Arbeit
Kaum ist er zurück, wird ein Jugendlicher auf außergewöhnliche und sehr brutale Art und Weise ermordet. Die Clique, in der er Mitglied war, scheint so gar nicht zusammen zu passen, doch irgendetwas verbindet sie. Und der Mörder, der seine Opfer offenbar gut kennt, schlägt ein weiteres Mal zu. Ein Fall, der Zorn und Schröder an ihre Grenzen bringt.
Zorn ist immer noch der sich selbst bemitleidende Gefühlskrüppel, aber kleine Veränderungen sind erkennbar. Auch wenn er die ganze Zeit den Eindruck macht, als hätte er das Buch Anleitung zum Unglücklich sein als Dauerschleife im Kopf. Sollte er allerdings zu gefühlsduselig werden, dann wäre er nicht mehr Zorn. Das Malina ihn verlassen hat, macht ihm schwer zu schaffen, auch wenn er dagegen ankämpft. Seine Einstellung zur Arbeit hat sich nicht geändert und so muss auch diesmal Schröder den Großteil der Ermittlungsarbeit erledigen. Schröder steht diesmal mehr im Mittelpunkt als im ersten Fall. Und er hat eine bewegte Vergangenheit über die er nicht spricht. Ein Satz im Buch hat mir sehr zu denken gegeben und ich hoffe nicht, dass es soweit kommt.
Staatsanwältin Borck bekommt ebenso mehr Raum und macht nicht mehr den Eindruck der Unnahbaren.
Die Protagonisten haben sich weiterentwickelt und das hat ihnen gut getan. Der Schreibstil ist klar, unkompliziert und flüssig zu lesen. So flüssig, dass ich das Buch innerhalb kurzer Zeit fertig gelesen hatte und leider beginnt nun das Warten auf den nächsten Fall.
Es ist ratsam den ersten Teil gelesen zu haben, denn es gibt immer wieder Rückblendungen oder Bemerkungen, die mit dem ersten Fall zusammen hängen. Ich habe mich sehr auf den zweiten Teil gefreut und habe das Lesen sehr genossen. Das Cover ist, passend zum ersten Buch, unaufdringlich, aber es macht neugierig.
Nur...das der Blutdruck am Mittelfinger gemessen wird, wäre mir neu.