Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, das Buch zu loben. Die verschiedenen Erzählstränge, die alle 6 eine andere Sprache und einen anderen Erzählstil haben, also in Form von Tagebuch im 19. Jahrhundert, Briefe an einen Freund, dann ein in kurzen schnellen Kapiteln verfasster Investigativroman. Das Buch über Somni in einem Orwellschen Interviewstil, wobei das Szenario eine Mischung aus Aldous Huxleys Brave New World und dem Orwellsch 1984 ist. Dann die Geschichte über den Ziegenhirten in der Postapokalypse nur noch in sprachlichen Trümmern (was daher auch das schwerst zu lesende Buch ist).
Dann viele vage Verknüpfungen, aber in allen Geschichten ein Thema aus den verschiedensten Perspektiven: Freiheit und Menschlichkeit treffen auf feindliche Umwelten. Mal im Kleinen, mal im Großen. Alleine die Fantasie und Kreativität in den niemals langweiligen Geschichten, in die man sich aber doch immer erst reinfinden muss. Aber die kreative Schreiberei noch so akribisch ineinader greifen zu lassen, ist auch sehr viel und sehr präzise Arbeit.
David Mitchell kann eigentlich gar nicht hoch genug gelobt werden.
Persönlich: ich freue mich immer wenn ich mal ein Buch lese, wo ich richtig traurig bin, wenn es aufhört und ich es nun nicht mehr lesen kann. In diesem Buch ging es mir nach fast jedem einzelnen Erzählstrang so, dass ich die Kapitel mit Bedauern beendet habe...