Relationale Datenbanksysteme werden heute immer haufiger in Anwendungsberei chen wie Computer Aided Design (CAD), Kartographie, geographische Informations systeme, technische Informationssysteme, Dokumentenverwaltungssysteme usw. ein gesetzt, fUr welche sie ursprtinglich nicht entworfen wurden. Aile diese Anwendungs gebiete haben gemeinsam, daB groBe, komplex strukturierte Datenobjekte ("komple xe Objekte") zu verwalten sind. Heutige relationale Datenbanksysteme, mit ihrem "fiachen" Relationenmodell, konnen diese Art von Datenobjekten nicht adaquat ver walten, was dazu fUhrt, daB im Anwendungssystem Funktionalitaten implementiert werden mtissen, die an sich ins Datenbanksystem gehoren. Die heute auf den Markt drangenden objektorientierten Datenbanksysteme (OODBMS), aber auch die im Be reich der SQL-Standardisierung ("SQL 3") geplanten Erweiterungen der relationalen Datenbanksysteme behaupten jeweils, hierfUr die richtigen Losungen bereitzustel len, wobei technologisch teilweise sehr unterschiedliche Ansatze verfolgt werden. Der (zuktinftige) Anwender solcher Systeme ist also gut beraten, sich etwas intensiver mit den Moglichkeiten und Grenzen eines bestimmten Ansatzes zu befassen, urn im gegebenen Fall die richtige Wahl treffen zu konnen. Herr KeBler untersucht in dem vorliegenden Buch systematisch, wie sich komplexe Objekte auf den Hintergrundspeicher abbilden lassen und wie der Zugriff auf diese Objekte tiber Indexe unterstUtzt werden kann. Ein wesentliches Merkmal der von ihm entwickelten Konzepte ist die strikte Trennung von logischem und physischem Schema, die eine nachtragliche Optimierung der Speicherungsstrukturen erlaubt; ein groBes Manko heutiger OODBMS. Die Starke des vorliegenden Buches ist seine Abgeschlossenheit und Vielseitig keit.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung. - 1. 1 Motivation. - 1. 2 Ziele und Einordnung. - 1. 3 Aufbau des Buchs. - 2 Überblick über Datenmodelle und Systeme. - 2. 1 Das relationale Datenmodell. - 2. 2 Hierarchische Datenmodelle. - 2. 3 Netzwerkdatenmodelle. - 2. 4 Objektorientierte Datenmodelle. - 2. 5 DASDBS Ein Speicherkern-System. - 3 Flexible Speicherungsstrukturen für hierarchische Objekte. - 3. 1 Begründung und Alternativen. - 3. 2 Überblick über Speicherungs- und Clusterungsstrukturen. - 3. 3 Benutzerdefinierte Speicherungsstrukturen. - 3. 4 Benutzerdefinierte Clusterungsstrukturen. - 3. 5 Komplexes Beispiel. - 3. 6 Zusammenfassung. - 4 Pfadindexe zur Auswertung von Prädikaten. - 4. 1 Einführung. - 4. 2 Überblick über Methoden des Indexeinsatzes. - 4. 3 Pfadindexe für eNF2-Tabellen. - 4. 4 Auswertung von Prädikaten mit Pfadindexen. - 4. 5 Zusammenfassung. - 5 Systemintegration. - 5. 1 Einführung. - 5. 2 Architektur eines Anfrageübersetzers und Optimierers. - 5. 3 Architektur eines Optimierers für das eNF2-Datenmodell. - 5. 4 Komplexes Beispiel. - 5. 5 Zusammenfassung. - 6 Kostenschätzung. - 6. 1 Einführung. - 6. 2 Kostenschätzung in relationalen Systemen. - 6. 3 Schätzung der Anzahl zugegriffener Tabellenelemente. - 6. 4 Schätzung der Kosten der Datenzugriffe. - 6. 5 Schätzung der Kosten der Indexzugriffe. - 6. 6 Indexauswahl. - 6. 7 Zusammenfassung. - 7 Praktische Evaluation. - 7. 1 Einführung. - 7. 2 Der Anfrageoptimierer und Kostenschätzer. - 7. 3 Das Laufzeitsystem. - 7. 4 Der Loader. - 7. 5 Schlußfolgerungen. - 8 Zusammenfassung. - Anhang A: Abbildungen. - Stichwortverzeichnis.