Der Däne Steffen Jacobsen legt mit "Trophäe" einen temporeichen Thriller vor. Dabei geht er vor allen Dingen der Frage nach, was der Krieg aus seinen heimgekehrten Soldaten macht. Wie weit können Menschen gehen, wenn die erlernten Vorstelllungen von Ethik und Moral plötzlich nicht mehr funktionieren, wenn die grausamen Erfahrungen aus den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt einfach nicht zu unseren first-world-Problemchen passen wollen? Er fragt aber auch, was mit Menschen passiert, die sehr schnell sehr reich werden. Respektieren sie die Grenzen der Moral oder erliegen sie der Versuchung, sie einfach zu überschreiten - weil sie glauben, es sich eben leisten zu können? In den Mittelpunkt dieser tiefgründig-fesselnden Story stellt Jacobsen zwei Personen: den Privatdetektiv Michael Sander, der nur die ganz besonderen Aufträge annimmt, und die toughe Kommissarin Lene Jensen, die für ihren Job bis an ihre Grenzen geht. Jacobsen versteht es, über die gesamte Länge seines Buches eine enorme Spannung zu halten, was auch an der einen oder anderen überraschenden Wendung liegt. So ist Trophäe ein spannungsgeladener Thriller um moralisch desorientierte Millionäre und traumatisierte Soldaten, die die Gespenster aus Afghanistan oder dem Irak nicht loswerden. Nichts für schwache Nerven!